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Bitterer Machtkampf in Spaniens Volkspartei PP: "Grausam und unfair"

Die Parteiführung wirft der populären Ministerpräsidentin von Madrid, Isabel Ayuso, vor, ihrem Bruder einen öffentlichen Auftrag über 1,5 Millionen Euro vermittelt zu haben. Ayuso spricht von fabrizierten Vorwürfen

Bitterer Machtkampf in Spaniens Volkspartei PP: "Grausam und unfair"Ricardo Rubio/EUROPA PRESS/dpa

In Spaniens größter Oppositionspartei, der konservativen Volkspartei PP, ist ein seit langem schwelender Machtkampf um die Parteiführung am Donnerstag mit aller Wucht ausgebrochen. Die populäre Regionalregierungschefin der Hauptstadtregion Madrid, Isabel Ayuso, warf der Parteispitze unter dem PP-Vorsitzenden Pablo Casado vor, Korruptionsvorwürfe zu "fabrizieren", um sie zu "zerstören". Grund sei, dass sie die Führung der PP in der Hauptstadt anstrebe, was Casado verhindern wolle.

Auslöser für Ayusos offenen Bruch mit Casado waren Medienberichte über mutmaßliche Spionage der PP-Führung in der Umgebung von Ayuso, konkret gegen ihren Bruder. Der kassierte eine Provision für die Vermittlung eines Vertrages über 1,5 Millionen Euro, mit dem Madrid während der ersten Corona-Welle 2020 Masken anschaffte. Ayuso betonte, dass dies völlig legal geschehen sei. Casado äußerte sich zunächst nicht.

"Ich hätte mir nie vorstellen können, dass die Führung meiner Partei so grausam und unfair gegen mich vorgehen würde", sagte Ayuso am Donnerstag vor Journalisten in Madrid. Zugleich forderte sie Casado und die gesamte Parteiführung heraus. Sie sollten schleunigst "Beweise" für ihre Anschuldigungen vorlegen. "Ayuso hat Casado den Krieg erklärt", schrieb der staatliche TV-Sender RTVE auf seiner Nachrichtenseite.

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