Die ersten beiden Folgen dieser Serie waren unteren und mittleren Gehaltsgruppen gewidmet. Wir erinnern uns, dass viele Insulaner nicht einmal auf 1.000 Euro im Monat kommen, während Ortspolizisten oder Feuerwehrmänner eher das Doppelte verdienen. Diese Woche nähern wir uns den Topverdienern auf der Insel.

Suchen wir sie zunächst in der Bank. Während das Nettogehalt eines jungen Leiters einer kleineren Bankfiliale auf dem Dorfe meist bei noch relativ bescheidenen 2.200 bis 3.000 Euro liegt, steigt der Wert der Mitarbeiter, je länger sie für das Unternehmen arbeiten. Wenn sie gar von der Konkurrenz abgeworben wurden und über strategisches Wissen verfügen, kann sich dieses Gehalt leicht vervielfachen. Leiter in strategischen Positionen können leicht das Doppelte, Drei- oder Vierfache verdienen.

In den öffentlichen Krankenhäusern sind die Gehälter gekürzt worden. Die aktuelle Gehaltstabelle sieht für die Spitzenjobs (Leiter der Notfallaufnahme, Leiter der Qualitätssicherung, Leiter der Chirurgie) immerhin ein Jahresbruttogehalt von 55.500 Euro vor. Allerdings ist das nur das Basisgehalt, zu dem mehrere Zuschläge addiert werden müssen. „Wer viele Schichtdienste macht oder womöglich noch eine private Praxis hat, kann sein Gehalt deutlich erhöhen", erklärt eine Ärztin.

Der Direktor eines Luxushotels verdient zwischen 95.000 und 120.000 Euro Bruttojahresgehalt, wie eine Branchenkennerin bestätigt. Zusätzlich zahlen die Unternehmen häufig sogenannte incentivos, also Prämien, die üblicherweise zwischen 25 und 30 Prozent liegen. Damit steigt das Jahresgehalt also auf zwischen 118.000 bis 156.000 Euro.

Auch renommierte Chef­köche, die die Verantwortung über ein Team von 40 bis 60 Mitarbeitern haben, können auf ein Bruttojahresgehalt von knapp 100.000 Euro kommen (Prämien eingerechnet).

Verkaufsleiter von größeren Unternehmen für den Bereich Katalo­nien / Balearen verdienen im Jahr zwischen 45.000 bis 65.000 Euro. Auch beim Verkauf von Immobilien lässt sich immer noch eine Menge Geld verdienen. Der Geschäftsführer einer Immobilienagentur kann zum Beispiel zwischen 70.000 und 90.000 Euro verdienen. Hat er sich einen guten Ruf erworben, sind auch 120.000 bis 150.000 Euro Brutto-Jahresgehalt drin. Übrigens: Während die allermeisten Insulaner von diesen Geldmengen nur träumen können, wären das für Spitzensportler eher Tagessätze. Das Jahreseinkommen des mallorquinischen Tennisstars Rafa Nadal wird von den Medien auf 23,5 Millionen Euro geschätzt. Das macht knapp 2 Millionen Euro im Monat. Arbeitet er monatlich 20 Tage, käme er also auf einen Tagessatz von fast 100.000 Euro.

Politiker bestimmen ihr Gehalt selber

Politiker stehen oft vor der schwierigen, aber angenehmen Aufgabe, sich ihr Gehalt selbst festlegen zu müssen. In Zeiten drastischer Sparprogramme schauen Bürger und Medien natürlich genau, welches Vorbild die Politiker abgeben.

So verzichtete Spaniens Premier Mariano Rajoy dieses Jahr auf eine Gehaltserhöhung. Im aktuellen Haushaltsjahr 2012 kassiert er ein Jahresbrutto­gehalt von genau 78.185,04 Euro (rund 6.500 Euro im Monat), ebenso viel wie sein ­sozialistischer Vorgänger José Luis Rodríguez Zapatero, der sich sein Gehalt als Chefspanier im Krisenjahr 2010 von 92.000 auf 78.000 gekürzt hatte.

Allerdings erhalten die spanischen Ex-Premiers diese Aufwandsentschädigung auf Lebenszeit. So bekommen Adolfo Suárez, Felipe González, José María Aznar und Zapatero jedes Jahr noch etwa 75.000 Euro ausgezahlt. Das ist unabhängig davon, welche in der Regel hoch dotierten Beraterverträge sie darüber hinaus abschließen.

Vizepremierministerin Soraya Sáenz de Santamaría erhält 73.500 Euro im Jahr, die Minister und die ihnen untergeordneten Staatssekretäre verdienen etwa gleich viel, rund 69.000 Euro.

Das Königshaus veröffentlichte erstmals seine Gehalts­tabellen, nachdem der königliche Schwiegersohn Iñaki Urdangarin wegen korrupter Machenschaften angeklagt wurde. König Juan Carlos verdient knapp 300.000 Euro brutto im Jahr. Thronfolger Felipe rund die Hälfte.