Arbeiten auf Mallorca: Wie viel Gehalt braucht man zum Leben?

Das Geld reicht bei vielen trotz eines Jobs nicht aus, um gut über die Runden zu kommen. Für eine Gewerkschaft ist die Marschroute deshalb klar

Arbeiten auf Mallorca: Das Gehalt reicht häufig nicht zum Leben.

Arbeiten auf Mallorca: Das Gehalt reicht häufig nicht zum Leben. / Europa Press

J.F. Mestre

J.F. Mestre

Die Wirtschaft auf Mallorca brummt, wer Arbeit sucht, hat gute Chancen eine zu finden. Aber ob er sich das Leben auf der Insel dann auch leisten kann, ist alles andere als gesichert. Eine Studie der Gewerkschaft CC.OO. hat nun ergeben, dass ein Arbeiter mindestens 2.000 Euro brutto (bei den in Spanien üblichen 14 Monatsgehältern) verdienen muss, um gut über die Runden zu kommen.

Denn obwohl auf der Insel so viel Geld wie nie eingenommen wird und hier mit die höchsten Lebenshaltungskosten anfallen, lag der Durchschnittsverdienst im Jahr 2022 bei 21.765 Euro – und damit gut rund 1.000 Euro unter dem spanischen Durchschnitt. Gemessen an dem Ergebnis der Studie fehlen den Balearen-Bewohnern über 6.000 Euro im Jahr.

Rund die Hälfte des Gehalts für die Miete

Ein durchschnittlicher Arbeiter muss derzeit auf Mallorca rund die Hälfte seines Gehalts für die Miete aufbringen. Auf den Nachbarinseln Ibiza und Formentera ist der Anteil sogar noch höher. Zu den exorbitant hohen Mietpreisen kommen die stark gestiegenen Preise für Lebensmittel und andere Produkte hinzu. Auch die Stromkosten sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen.

Für den Generalsekretär der Gewerkschaft auf den Balearan, José Luis García, bedeutet die Studie vor allem eins: Die Forderungen nach höheren Löhnen und Gehältern dürfen nicht nachlassen. Diese Position werde man bei kommenden Verhandlungsrunden mit den Arbeitgebern mit Nachdruck vertreten. Oberstes Ziel müsse sein, dass die Menschen von ihrer Arbeit ein würdiges Leben führen können.

Forderungen an die Politik

Zudem forderte García von der Landesregierung verstärkte Anstrengungen, um der finanziellen Ungleicheit beizukommen. Gerade im Bereich der Wohnungspolitik erhofft sich der Gewerkschafter schnelle und ernsthafte Fortschritte. Neben dem Bau von neuem Wohnraum fordert García auch eine Preisbremse für Mieten und Käufe, sowie dass leerstehende Immobilien unverzüglich auf den Markt kommen.

Die Gewerkschaft wähnt sich aufgrund der großen Zahl der Mitglieder in einer starken Position, um die Forderungen gegenüber Arbeitgebern und der Politik zu verteidigen. /pss

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