Mallorca Zeitung

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Betreiber, Koch, Kellner: Dieser Auswanderer bietet im Salza in Porto Cristo eine One-Man-Show

Von deftig über inseltypisch bis exotisch: Bei Klaus Vengels sollte jeder auf den Geschmack kommen

Klaus Vengels in seinem Element als Chefkoch und freundlicher Gastgeber des Salza in Porto Cristo. | FOTO: NELE BENDGENS

Kohlrouladen mit Kartoffelecken und Salat oder Rindsrouladen mit Klößen und Rotkohl. Einen Strammen Max, Frikadellen, Linsensuppe oder ein Zwiebelmettbrötchen gibt’s ebenfalls. Derlei Klassiker der deutschen Küche kann man in Porto Cristo in Klaus Vengels’ Lokal Salza bestellen, worüber die vielen deutschen Stammgäste hocherfreut sind.

Es gibt aber auch Tapas wie Hühnerflügel, albóndigas, Kroketten, ensaladilla und montaditos, Frühstücksvarianten oder Suppen, zudem einige mexikanische Taco-Gerichte, Hauptspeisen wie Rippchen mit Bratkartoffeln oder Hamburger und sogar ein paar mallorquinische Traditionsgerichte wie Kaninchen mit Zwiebeln, arròs brut oder ein frito mallorquí, die ihm eine ältere Dame aus Porto Cristo beigebracht hat. Auf Vorbestellung kocht der Deutsche nahezu alles. Dabei ist dann auch mal ein Fisch in Dill-Curry-Sahne-Sauce oder beispielsweise ein vegetarisches Sellerieschnitzel.

Rindsroulade mit Rotkohl und Klößen. | FOTO: SALZA martina zender

Vom Niederrhein nach Mallorca

Der vom Niederrhein stammende Deutsche kam Ende 2019 auf die Insel. „Nach dem Tod meiner Frau im Frühjahr 2019 brauchte ich eine Auszeit. Ein Freund empfahl mir Mallorca, was ich damals noch gar nicht kannte.“ Mit seiner Frau hatte Vengels ein Maschinenbauunternehmen in Deutschland geleitet, daneben aber auch schon seit vielen Jahren ein gut gehendes Restaurant mit Catering-Angebot. Auf Mallorca startete er im Februar 2020 zunächst in Son Servera mit einem kleinen Laden für Inselprodukte und Snacks. Trotz der Corona-Einschränkungen gab er zunächst nicht auf, denn mittlerweile wollte er auf Mallorca bleiben. „Aber nach Son Servera kamen nur wenige Leute, zudem hatte ich dort auch keine Terrasse.“

Von Son Servera nach Porto Cristo

Der Tipp von seinem Steuerberater brachte ihn nach Porto Cristo zum jetzigen Salza, zuvor fast 50 Jahre lang eine Traditionsbar. Nach umfangreichen Umbauten eröffnete Vengels im April 2021. Beibehalten hat er die Shop-Idee mit Weinen und Inselprodukten. Ausgeweitet wurde die Gastronomie – auch weil das Lokal ganzjährig geöffnet ist. „Ich habe zwar keine Ausbildung als Koch, aber im Laufe der Jahre in unserem Restaurant in Deutschland das Kochen gelernt“, so Vengels, der zudem auch viele gutbürgerliche Rezepte von seiner Großmutter hat. „Und es macht mir Spaß“, meint der 66-Jährige, der das Salza allein betreibt, also alles kocht und auch serviert. „Vieles kann ich im Vorfeld vorbereiten, aber einiges wie das Cordon bleu mache ich à la minute erst bei der Bestellung.“ Kein Problem für die mittlerweile bunt gemischte Gästeschar aus Deutschen, Lateinamerikanern und Spaniern, die gern ein wenig Geduld haben.

Keine Fertigprodukte

Bei den Produkten ist der Deutsche qualitätsbewusst. Es gibt keine Fertigprodukte, stattdessen ist alles hausgemacht und meist mit Bioware, denn „nur so gewinnt man treue Kunden.“ Preislich ist Vengels recht günstig, „denn mein Lokal liegt ja nicht am Hafen, da muss ich mich auch meiner Umgebung anpassen.“ Deshalb ist das teuerste Gericht die Rindsroulade oder das Tagesgericht mit rund 14 bis 16 Euro. Tipp: Vengels macht auch Catering und bietet einen Lieferservice. „Da ich alleine bin, muss ich mich jedoch absprechen.“ Aber abholen könne man sich Gerichte natürlich jederzeit (Frühstück 4,90–9,50 Euro, Tapas 3–8,50 Euro, Hauptspeisen 8,50–16 Euro).

Hausmannskost: Salza, täglich 7.30–15 Uhr, 18–22 Uhr. Ronda de l’Oest, 109, Porto Cristo, Tel.: 622-07 57 64. FB: Salza

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