Die Küche ist das Herz der Wohnung. Und ein Spielplatz für Hobbyköche. „Wir wollten eine großzügige Küche, in der wir uns wohlfühlen“, erzählt Martina Schnee, die mit ihrem Lebensgefährten Libero Romano ein eingeschossiges Haus in Alaró bewohnt. Das gute Gefühl beginnt schon morgens beim Kaffeemachen. Statt beim Milchschäumen auf die Wand hinter der Espressomaschine zu starren, blickt Halbitaliener Romano in den Garten hinaus. Die fensterlose Rückwand der Küche hat das Paar öffnen und eine Scheibe in Augenhöhe einbauen lassen. Der Ausguck ist exakt so breit wie der Küchenblock darunter, Fenster und Natur wirken wie ein Kunstwerk.

Auch beim Kochen ist Fernblick erwünscht. „Wenn ich im Topf rühre, möchte ich in den Garten gucken können, beim Spülen ist mir das egal“, sagt Martina Schnee. Herd und Spüle liegen in dem frei stehenden Küchenblock gegenüber - ein Fehler, wie die Residentin später feststellte. „Wenn ich beim Kochen an den Wasserhahn möchte, muss ich erst einmal um den Block herumlaufen. Das ist etwas umständlich.“

Manche Einrichtungsidee ergibt sich eben erst, wenn man sein Heim bereits bewohnt. So hat das Paar bestimmte Türen zum Beispiel nie benutzt. Vor eine Küchentür will es nun ein Regal stellen. Ein Austritt vom Wohnzimmer auf die Terrasse wurde bereits zum Fenster umgebaut, vor dem nun ein Platz zum Telefonieren und Arbeiten entstanden ist. „Egal, wo man in der Wohnung sitzt oder steht, man hat immer einen Blick ins Freie“, sagt die Residentin.

Das war nicht immer so. Bevor Martina Schnee und Libero Romano das Haus vor drei Jahren bezogen, war es in mehrere kleine Räume unterteilt. Die Fenster waren ebenfalls klein, die rund vier Meter hohen Decken abgehängt. Um Licht hereinzuholen, wurden zwei Wände eingerissen und ein großer Wohnbereich mit Flur, Ess- und Wohnzimmer geschaffen. Auch wenn kleine Räume leichter zu beheizen sind, ließ das Paar die Zwischendecken entfernen. „Wir lieben hohe Räume und haben jetzt auch Platz für unsere gesammelten Bilder.“ Vor dem Esstisch haben die Residenten bodentiefe Fenster eingesetzt. „Wenn man sie im Herbst und Frühjahr öffnet, hat man das Gefühl, draußen zu sitzen.“ Der Sommerplatz zum Essen befindet sich dagegen unter freiem Himmel. Auf der Terrasse hinter der Küche steht ein großer Tisch mit Glasplatte des Schweizer Architekten Mario Botta. Die von Hand gefertigten Eisenstühle stammen aus einer Wohnungsauflösung.

Gebraucht und antik ist auch das mallorquinische Bett im Schlafraum. Praktisch: Vom angrenzenden Bad führt eine Holztür ins Ankleidezimmer und von dort eine Tür ins Schlafzimmer zurück. Ein Rundlauf, der morgens und abends gut funktioniert, findet Martina Schnee.