Von Roland Otto

Die leichte Tour be-ginnt beim Friedhof von s´Arracó, der sich außerhalb der Gemeinde direkt an der Straße nach Sant Elm befindet. Links vom Friedhof biegt der asphaltierte Weg Camí de Son Verí ab. Er führt steil nach oben in ein Tal mit Mandel-, Oliven- und Johannesbrotbäumen. Nach wenigen Minuten gelangt man zur Villa Son Verí, Nr. 7. Zehn Meter vor dem Eingangstor wird rechts (Steinmännchen) auf einen Pfad abgebogen. Dieser verläuft neben einem Zaun aufwärts.

Am Ende der Einfriedung nimmt man den rechten Abzweig. Ein Trampelpfad führt unterhalb einer Natursteinmauer bergan. Durchgehend vorhandene Steinmännchen, gelbe Punkte und rote Pfeile weisen dabei die Richtung.

Die Piste windet sich dann in engen Kehren immer steiler nach oben. Felsstufen erleichtern auf einigen Abschnitten den Anstieg. Schließlich werden eine markante Felswand mit einigen Höhlen und wenig später ein Sattel erreicht. Hier fallen die vielen Ginsterbüsche mit ihren knallgelben Blüten als die ersten Frühlingsboten auf. Manche der Pflanzen wachsen sogar aus Felsspalten. Auch Kolonien mit palmitos, Zwergpalmen, sind zu entdecken.

Von dem Sattel folgt eine einfache Kraxelei über Karstgestein und schräge Platten (rote Pfeile, weithin sichtbare Steinmännchen). Wenige Meter vor dem Gipfel mit seinem gemauerten Mirador erwartet den Wanderer eine Überraschung: An einem Felsen hat die Wandergruppe ýGrup Excursionista Badia Gran" im Dezember 1990 eine Kachel mit einer Krippendarstellung angebracht. Daneben ist in einem kleinen Felsloch eine winzige Madonnenfigur aus bemaltem Ton aufgestellt. Die Madonna ist aber schwer zu entdecken, weil sie sich hinter Halmen von Schneidegras versteckt.

Fünf Meter weiter ist neben der Aussichtsplattform in einem Tongefäß eine weitere Krippendarstellung vorzufinden. Von den Figuren sind aber nur noch Maria und Josef vorhanden. Der Blick vom Mirador ist überwältigend: Die Dracheninsel Dragonera präsentiert sich in ihrer ganzen Länge vom Cap des Llebeig bis zum Cap de Tramuntana mit ihrer ganzen Pracht.

Majestätisch ragt auf der Insel der über 350 Meter hohe Na Pòpia oder Puig des Far empor. Eindrucksvoll auch der Blick auf das kleine Eiland Es Pantaleu vor Sant Elm. Im Nordosten sind die Berge Galatzó und s´Esclop auszumachen. Im Osten ist der Höhenzug Serra de Garrafa bei Andratx und der Puig de Bauçà bei Puigpunyent zu erkennen. Nach Südosten reicht der Blick bis nach Santa Ponça und zur Inselgruppe

Illes Malgrats.

Rechts unterhalb des Puig d´en Farineta befindet sich eine Schutzhütte. Sie ist durch einen Waldbrand stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Einer kaum lesbaren Tafel kann man entnehmen, dass die Hütte im Jahr 1960 vom Fremdenverkehrsverband Mallorcas zu Ehren des mallorquinischen Bergsteigers Gabriel Font Martorell errichtet wurde.

Der Rückweg verläuft dann auf einer anderen Route. Links von der Hütte beginnt ein Pfad, der hinab zu einer Terrassenmauer führt. Dort verweisen ein Steinmännchen, gelbrote Farbkleckse und rote Punkte nach rechts. Diese roten Markierungen wird man auf der gesamten Strecke bis zum Friedhof s´Arracó immer wieder vorfinden.

Man gelangt fünf Minuten später zu einer Gabelung, biegt dort rechts (Steinmännchen) ab und steigt auf einer steinigen Piste im Zickzack durch eine Talsenke zu einem Kiefernwäldchen ab.

Schließlich wendet sich der Pfad bei einem Steinmännchen auf einem niedrigen Felsbrocken nach rechts, und man steigt über Gestein problemlos hinunter in ein ausgetrocknetes Bachbett. Dieses wird gequert und dann links (roter Punkt) bis zu einem Sattel weitergewandert. Hier steht eine hohe Steinpyramide.

Die Piste verläuft nun leicht abfallend durch eine Garrigue mit Zistrosenarten, Dissgrass, Baumheide und Wolfsmilchgewächsen. Das ausgetrocknete Bachbett ist zweimal zu queren (Steinmännchen). Danach führt die Route (rote Punkte) durch ein kleines Tal, später zu einer Hüttenruine und bald darauf zu einer Terrassenmauer und einer weiteren eingefallenen Hütte. Dort ist rechts (rote Markierungen) abzubiegen.

Von dieser Stelle ist links in etwa 200 Metern Entfernung ein gelbes Gebäude zu sehen. Dieses erreicht man auf einem Pfad und folgt dabei den roten Klecksen. Das gelbe Wochenendhaus, bei dem noch ein Nebengebäude und Mauern gebaut werden, ist entlang eines Zaunes zu umgehen. Danach gelangt der Wanderer auf einen breiten Weg, der kurz darauf zu dem Parkplatz am Friedhof von s´Arracó führt.

Information

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-1 nach Andratx, von dort auf der Ma-1030 nach s´Arracó.

Dann Richtung Sant Elm bis zum Friedhof der Gemeinde, der sich bei Kilometer 5 der Landstraße Ma-1030 befindet.

Tourencharakter: Leichte Wanderung auf Asphaltpiste, steinigen Trampelpfaden und über spitzes Karstgestein. Beim Mirador auf dem Puig d´en Farineta ist Schwindelfreiheit notwendig.

Ausrüstung: Wanderstiefel.

Einkehr: Lokale in s´Arracó oder Andratx.

Wegstrecke: 9 Kilometer

Nettogehzeit: 3 Stunden

Höhenunterschied: 200 Meter