Die leichte Wanderung beginnt am Marktplatz bei dem Rathaus der Gemeinde Búger. Das schmucke 1.000-Seelen-Dorf war schon in der talayotischen Zeit (ab 1.400 v. Chr.) besiedelt. Zwei Relikte aus dieser Epoche sind die Begräbnisstätte Talaia de sa Mata Grossa in der Nähe der Autobahn Ma-13 und eine gut erhaltene Talayot-Siedlung auf dem Hügel Es Puig.

Die Römer unterhielten in ihrer Herrschaftszeit auf Mallorca (123 v. Chr. bis 465 n. Chr.) an der alten Straße von Palma nach Pol.lèntia, dem heutigen Alcúdia, auch in Búger eine Handelsstation. Die Mauren gründeten dann um das Jahr 1000 hier die erste größere Siedlung und nannten sie Bujar dun rahal Algehel. Aus Bujar leitet sich der heutige Namen Búger ab.

Am Marktplatz biegt links die Carrer Mascaró ab, von der man nach 150 Metern rechts in die Carrer de la Creu einbiegt. Die Straße führt zu einem Wegkreuz und wird nun „Camí des Pous“ genannt. Auf der Asphaltpiste wird dann wenig später die Placeta des Pous erreicht. Auf dem kleinen Platz befinden sich das alte, restaurierte Waschhaus von Búger und zwei Brunnen.

Weiter geht es geradeaus auf einer schmalen Fahrbahn. Vorbei an dem Landgut Es Canyà, auf dem Wein angebaut wird, gelangt man nach wenigen Minuten zu einer Gabelung und biegt dort rechts ab (Schild „Inca“). Eine Tafel weist darauf hin, dass der Wanderer sich nunmehr auf dem „Camí vell d’ Alcúdia“ befindet. Dieser alte Weg war lange Zeit die einzige Verbindung zwischen Inca und Alcúdia und führte dabei noch über die Gemeinde Sa Pobla.

Die Route verläuft nun entlang des Torrent de Búger durch einen dichten Steineichenwald. Der Bosc de sa Torrentera ist der größte der noch vorhandenen, ursprünglichen Stein-eichenwälder in der Ebene Mallorcas. Viele der Bäume sind zwischen 200 und 300 Jahre alt, mehr als 20 Meter hoch und haben große Baumkronen gebildet.

Im Winter führt der Torrent reichlich Wasser. Mit dem Bachbett, den Schilfarten, Farnen, Gräsern, wilden Olivenbäumen und bemoosten Steineichen hat das Areal durchaus den Charakter einer Auenlandschaft. Das Gebiet ist so dicht bewachsen, dass nur vereinzelt Sonnenstrahlen durch das Dickicht dringen können. Zwischen den Bäumen suchen Schafe nach Gräsern, während frei laufende porcs negres (schwarze Schweine) mit ihren Rüsseln den Boden nach Eicheln durchkämmen.

Schließlich wird wieder eine offene Flurlandschaft aus Feldern und Äckern erreicht. Halblinks sind oben der Gebirgszug Serra de Santa Magdalena und das Kloster zu sehen. Auf der Asphaltpiste gelangt man dann zu einem großen Gestüt mit einer Pferdezucht, später dann zu einer Gärtnerei mit Gewächshäusern. Der Wanderer bleibt weiterhin auf der Hauptpiste und stößt nach wenigen Minuten auf eine Gabelung, bei der links abzubiegen ist (Schild „Santa Magdalena, Restaurante“).

Eine Fahrbahn führt jetzt leicht ansteigend nach oben. Bei einem abgesperrten ehemaligen Militärkomplex der spanischen Armee, auf dem sich noch Schießstände, Kasernen und ein in den Berg gebauter Bunker befinden, gewinnt die Straße an Höhe. Nach einigen steilen Kehren gelangt man links zu einigen Stufen. Diese und die folgenden Steintreppen sind Abkürzungen, die immer links der Straße liegen. Kurze Passagen müssen aber auch auf der Asphaltpiste gegangen werden.

Auf einem breiten Weg wird schließlich ein großer Picknickplatz mit vielen Tischen, Bänken und Feuerstellen zum Grillen erreicht. Mitten in der Landschaft ragt der Sendemast von Radio Balear Inca empor. Das Oratori de Santa Magdalena ist von hier schon zu sehen. Links der Straße führt eine breite Pilgertreppe hinauf zum Eingangstor. Von dort gelangt man auf den Vorplatz, die Terrasse und zur Kirche der Anlage. Das Gotteshaus wurde 1284 als kleine Kapelle errichtet und im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut und vergrößert. Nonnen und Mönche verschiedener Orden haben seit dem Mittelalter das Kloster bewohnt. In dem Oratori war auch über 200 Jahre eine Grammatikschule untergebracht. Heute ist Santa Magdalena verwaist.

Von der Plattform des Klosters hat man eine herrliche Aussicht auf die Buchten von Pollença und Alcúdia sowie die wilden Hochklippen der Serra del Cavall Bernat. Der Blick reicht von der Halbinsel Sa Victòria über die Strände von Muro und Can Picafort bis zu den markanten Bergen auf der Halbinsel Ferrutx. Nordwestlich können der Tausender Tomir und die spitze Nase des Ca de Míner ausgemacht werden.

Nicht minder beeindruckend ist der Panoramablick auf dem 307 Meter hohen Puig de Santa Magdalena, auch Puig de la Minyó genannt. Um dorthin zu gelangen, steigt man die Pilgertreppe wieder hinab. Bei dem Sendemast zweigt dann ein breiter Weg ab. Nach rund 300 Metern wird bei einem Verbotsschild für das Feuermachen rechts (blauer Punkt) auf einen steinigen Pfad abgebogen. Dieser führt in wenigen Minuten zum Kreuz „La Creu de la Minyó“. Hier kann der Wanderer nun die imposante Aussicht nach Süden auf die Zentralebene Pla de Mallorca, den Klosterberg Randa und die Serra de Galdent genießen. Auch die Fernsicht auf die Tausendergipfel Puig de l’Ofre, Puig Major, Puig d’en Galileu und Puig de Massanella hat es in sich.

Für den Rückweg begibt man sich dann wieder hinunter zu der Gabelung mit dem Schild „Santa Magdalena, Restaurante“ und biegt dort links ab. Die Straße führt immer geradeaus nach etwa 20 Minuten zu einer Brücke über die Autobahn Ma-13 und von dort zu der Straße Ma-3340, bei der rechts abgebogen wird. Auf dieser erreicht man dann nach einigen Minuten die Innenstadt von Inca und durch die Fußgängerzone wenig später den Bahnhof.

Information

Wegstrecke: 12 km (Rundtour)

Nettogehzeit: 4 Stunden

Höhenunterschied: 200 Meter

Anfahrt von Palma: Mit dem Pkw oder Zug bis Inca. Dort mit dem Bus der Linie L 333 (Inca-Campanet-Búger-Sa Pobla) bis in die Gemeinde Búger. Abfahrtszeiten sind zu erfragen unter Tel.: 971-17 77 77, http://tib.caib.es Tourencharakter: Leichte Wanderung auf Asphaltpisten und steinigen Trampelpfaden. Die Klosterkirche von Santa Magdalena ist nur sonntags und an kirchlichen Feiertagen geöffnet.

Einkehr: Restaurant Santa Magdalena in der Klosteranlage. Öffnungszeiten: 12 bis 16 Uhr, dienstags geschlossen.