Verdacht auf Erpressung: Leiter der Ortspolizei von Calvià in Untersuchungshaft
Vorausgegangen war eine Anzeige von Unternehmern der britischen Urlauber-Hochburg Magaluf
Der Leiter der Ortspolizei von Calvià im Südwesten von Mallorca ist zusammen mit zwei weiteren Beamten am Montag (1.9.) in Untersuchungshaft eingewiesen worden. Ermittelt wird gegen José Antonio Navarro im Rahmen eines neuen Korruptionsskandals rund um die britische Urlauber-Hochburg Magaluf. Britische und mallorquinische Unternehmer hatten Anzeige wegen Erpressung erstattet.
Ausschlaggebend für die Einweisung in Untersuchungshaft war offenbar ein belastendes Video. Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, ist darin ein Ortspolizist zu sehen, wie er mehrfach eine Bar betritt. Ermittelt wird, ob möglicherweise Drogen eingeschleust wurden, um den Barbetreiber anschließend zu erpressen.
Die Unternehmer, die Anzeige erstattet haben, sollen aus dem Umfeld der Bar von Carnage Magaluf kommen, einer Firma, die nach der Veröffentlichung eines Sex-Videos in den Fokus von Medien und Behörden geraten war. Gegen die Bar erging ein - bislang noch nicht umgesetzter - Schließungsbescheid, zudem wurde eine Geldbuße in Höhe von 55.000 Euro ausgesprochen. Unternehmer beklagen, dass die Polizeibehörden bei Kontrollen und Sanktionen unterschiedliche Maßstäbe angelegt hätten.
Navarro war seit August 2011 Polizeichef in Calvià. Im Rathaus hieß es, man respektiere die Entscheidungen der Justiz und werde in jeder Hinsicht kooperieren. Die oppositionellen Sozialisten forderten Bürgermeister Manu Onieva (Volkspartei, PP) auf, im Gemeinderat Stellung zu beziehen. Nach Informationen mallorquinischer Nachrichtenmedien wird geprüft, ob auch Politiker in den Skandal verstrickt sein könnten.
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