Kinderpornografie: 55 Jahre Haft für Deutschen gefordert
Der Mallorca-Resident muss sich ab Montag (2.3.) vor Gericht verantworten. Auch für die Eltern sind Gefängnisstrafen beantragt
Ein Deutscher, der zwei Mädchen missbraucht, Tausende kinderpornografische Fotos und Videos von ihnen angefertigt sowie diese über das Internet verbreitet haben soll, muss sich ab Montag (2.3.) auf Mallorca vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert 55 Jahre Haft für den Mann sowie 18 Jahre für die Eltern der Mädchen, die einen Teil der Einnahmen erhalten haben sollen.
Zu den Delikten kam es laut Staatsanwaltschaft in den Jahren 2012 und 2013. Der 47-jährige Hauptverdächtige soll die Mädchen im Alter von damals acht und zehn Jahren in wöchentlichen Sitzungen in sexuellen Posen fotografiert und die Fotos dann für 100 bis 300 Euro über das Internet verkauft haben. Laut Anklage hatte der Mann auch spezielle Wünsche der Kunden bei den Fotos berücksichtigt und dafür Reizwäsche von diesen erhalten, die sich die Mädchen anziehen mussten. Die Kinder erhielten regelmäßig Geschenke wie Handys oder Tablets. Bei den Fotosessions soll es zudem auch zu Missbrauchshandlungen gekommen sein.
Der deutsche Mallorca-Resident war im September 2013 festgenommen worden, die Polizei durchsuchte die Wohnung sowie den Firmensitz in Palmas Gewerbegebiet Son Oms. Sichergestellt wurden dabei mehr als 23.000 Fotos sowie 59 Videos. Der einschlägig vorbestrafte Mann wurde in Untersuchungshaft eingewiesen, im Januar 2014 erging dieselbe Entscheidung auch für die Eltern der Mädchen, zwei Monate später kamen sie wieder auf freien Fuß. /ff
Mehr dazu im Ressort Aktuelles
-
Wie private Naturschutzgebiete zum Erhalt der Tramuntana beitragen
-
Menschen mit Behinderung sollen auf Mallorca für Jobs im Tourismus ausgebildet werden
-
Mallorca räumt Jackpot und dritten Preis der Dreikönigslotterie "El niño" ab
-
Aufmärsche geplant: Mallorca und die Welt begehen Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen