Tödlicher Überfall in Porreres: Familie des erschossenen Räubers zeigt Besitzer an
Die Anwälte der Angehörigen bezweifeln, dass es sich bei der Tat des 77-Jährigen Finca-Besitzers um Notwehr handelte
Nach dem tödlichen Überfall in Porreres will die Familie des erschossenen Diebes den Finca-Besitzer wegen Tötung verklagen. Der 77-jährige Betreiber von Glücksspielautomaten auf Mallorca hatte sich am 24. Februar mit einer Schrotflinte gegen Eindringlinge auf seinem Grundstück zu Wehr gesetzt und dabei einen von ihnen, den 25-jährigen Mauricio E. B., mit einem Bauchschuss getötet.
Der Finca-Besitzer gab an, aus Notwehr gehandelt zu haben. Angesichts der beiden Einbrecher habe er Angst um sein eigenes und das Leben seiner Frau gehabt, berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Die beiden Brüder hätten ihn bedroht und mehr Geld gefordert, als er ihnen bereits ausgehändigt hatte. Er sah keinen anderen Ausweg, als mit der Flinte auf sie zu schießen.
Die Familie des Erschossenen, insbesondere der zweite Einbrecher, Bruder des Erschossenen, zweifeln diese Version an. Der 77-Jährige habe nicht aus Notwehr gehandelt. Er habe vielmehr als Vergeltung für den Diebstahl geschossen. Der Überfallene, der bei dem Überfall selbst verletzt worden war, soll dazu in den kommenden Tagen als Beschuldigter vor Gericht aussagen.
Der 77-jährige Mann war Betreiber von Glücksspielautomaten und hatte daher eine große Menge an Münzgeld in seinem Haus. Im Dezember 2017 hatten einige der Täter die Finca schon einmal aufgesucht und 35.000 Euro erbeutet. Danach habe er sich bewaffnet. /tg
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