Späte Strafe für Raufbolde in der Straßenbahn von Sóller
Ein Passagier hatte vor acht Jahren eine Prügelei in der bekannten Straßenbahn von Mallorca angezettelt. Doch vor allem sein Kontrahent muss nun tief in die Tasche greifen
Juli 2011: Die antike Straßenbahn von Sóller fährt vollbesetzt in den Ort im Westen von Mallorca ein. Ohne zu warten, bis sie anhält, springt ein Passagier im Fahren ab. Ein Aufseher greift nach dem Sonnenhut des Reisenden, um ihn zu zwingen, ihn an der Haltestelle abzuholen. Es kommt zur Schlägerei. Sieben Jahre später ist jetzt ein Urteil gefallen.
Wie das Gericht entschied, muss der Aufseher dem unwirschen Reisegast eine Entschädigung von 4.000 Euro zahlen - obwohl der Passagier derjenige war, der zuerst zuschlug, als er sah, dass der Bahnangestellte seinen Sonnenhut ergriffen hatte. Trotzdem wird der Aufseher zur Kasse gebeten. Er hatte wohl den Schlag des Angreifers erwiedert - nicht mit der Hand, sondern mit einem Walkie-Talkie.
Die Verletzungen des Fahrgasts sollen so schwerwiegend gewesen sein, dass er bis heute an einem Auge ein wenig seiner Sehkraft eingebüßt hat, heißt es. Zudem soll der Reisende bei der Prügelei eine Sonnenbrille und eine Armbanduhr verloren haben, insgesamt im Wert von 2.080 Euro. Für ihn hielten die Richter nur eine Minimalstrafe bereit: Er muss seinem Kontrahenten 30 Euro Schmerzensgeld zahlen, weil er ihm beim ersten Schlag eine Prellung im Gesicht zufügte. /somo
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