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Regierung macht Schluss mit All-Inclusive-Alkohol in Hotels

Kampf gegen den Sauftourismus: Sobald die Gesetzesänderung in Kraft tritt, darf Gratis-Alkohol nur noch während der regulären Essenszeiten ausgeschänkt werden

Regierung macht Schluss mit All-Inclusive-Alkohol in HotelsFoto: Jaume Rosselló

Die balearische Landesregierung geht in ihrem Bestreben, den Sauftourismus auf Mallorca einzudämmen, einen Schritt weiter. Wie das Tourismusministerium jetzt bekannt gab, soll es All-Inklusive-Hotels bald verboten sein, ihren Gästen den ganzen Tag über Alkohol ohne Aufpreis zur Verfügung zu stellen.

Der Wein beim Essen soll zwar weiterhin erlaubt sein. Doch sobald die Essenszeiten vorüber sind, müssen die Gäste in Zukunft dafür bezahlen, wenn sie alkoholische Getränke konsumieren wollen. Zudem darf es keinerlei Selbstbedienung für alkoholische Getränke mehr geben. Kühlschränke, aus denen sich Hotelkunden ihr Bier herausnehmen können, sind also bald tabu.

Mit der Maßnahme soll vermieden werden, dass es gerade in den Partyhochburgen regelmäßig zu Exzessen kommt, die nicht nur Anwohner stören, sondern auch zu Problemen mit Sicherheitskräften und gefährlichen Unfällen wie den Balkonstürzen führen. Derzeit sind 270 Hotels auf Mallorca als All-Inklusive-Herberge dokumentiert - 30 mehr als noch im vergangenen Jahr 2017. In Wirklichkeit dürften es aber noch deutlich mehr sein, denn bisher war es nicht verpflichtend, diese Angabe im Tourismusministerium offenzulegen. Mit der Gesetzesänderung soll auch das anders werden.

Weitere neue Auflage für die Hotels: das Verbot von Einweggeschirr und -bechern. Bisher setzten vor allem die All-Inklusive-Betriebe vermehrt auf Plastikgefäße, um großen Spülaufwand zu vermeiden. "Wir wollen aber, dass die Hoteliers in Einklang mit dem neuen Abfallgesetz handeln", so Tourismusministerin Bel Busquets. Dieses sieht vor, ab 2020 zahlreiche Kunststoffprodukte auf den Balearen gänzlich vom Markt zu nehmen. /somo

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