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Geldstrafe für einen deutschen Touristen, der auf Mallorca drei Polizisten überfuhr

Der Mann war gemeinsam mit seiner Familie im Mietwagen unterwegs. Statt an einer abgesperrten Unfallstelle zu halten, überfuhr er die Beamten und beging Fahrerflucht

Geldstrafe für einen deutschen Touristen, der auf Mallorca drei Polizisten überfuhrFoto: M Ollés

Ein 49-jähriger Deutscher hat sich am Mittwoch (30.1.) vor Gericht auf Mallorca schuldig bekannt, im Sommer 2015 drei Beamte der Guardia Civil überfahren zu haben. Die Richter verurteilten den Mann zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten, die auf Bewährung ausgesetzt wird. Nach dem Schuldgeständnis und der Bitte um Entschuldigung bei den Beamten reduzierte die Staatsanwaltschaft das ursprünglich geforderte Strafmaß von über fünf Jahren Gefängnis.

Der dramatische Vorfall spielte sich am Nachmittag des 3. August 2015 gegen 19 Uhr ab. Den Schilderungen vor Gericht zufolge saß der Verurteilte A.W. am Steuer eines für den Urlaub auf Mallorca gemieteten VW Golfs. Mit ihm Wagen saßen seine Frau und drei Kinder. Die Familie war auf der Andratx-Schnellstraße in Richtung Palma unterwegs, als sie auf der Höhe der Ausfahrt Gènova und Sant Agustí auf einen Verkehrsunfall trafen. Die Guardia Civil hatte die Unfallstelle abgesperrt und einen Weg für den Krankenwagen freigemacht.

A.W. ignorierte die Absperrungen. Als ihm ein Uniformierter der Guardia Civil den Weg versperrte, überfuhr er in, und flüchtete mit dem Auto in Richtung Sant Agustí. Zwei Beamte nahmen die Verfolgung auf, verloren den Golf zunächst aus den Augen und stellten den Mann wenig später an der Kreuzung zwischen Carrer Paradís und der Landstraße zwischen Gènova und Sant Agustí.

Die Polizei versuchte den Wagen erneut zu stoppen. Und erneut rammte der Fahrer die Beamten, um wenig später das Fahrzeug zu verlassen und zu Fuß zu fliegen, bis ihn die Polizisten einholten und festnahmen. Dabei stellten sie klare Anzeichen von überhöhtem Alkoholkonsum fest. Obwohl ihn die Polizei auf Spanisch und auf Deutsch dazu aufforderte, sich einer Blutprobe zu unterziehen, verweigerte sich der Deutsche.

Die drei Polizisten wurden bei dem Vorfall schwer verletzt und leiden auch dreieinhalb Jahre später noch unter Beschwerden. Einer von ihnen war wegen Verletzungen am Kopf und am Brustkorb fast ein Jahr lang krankgeschrieben. Der Täter saß 14 Tage in Untersuchungshaft und wurde schließlich freigelassen. A.W. muss eine Geldstrafe von rund 2.000 Euro zahlen und darf drei Jahre lang kein Fahrzeug führen. /tg

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