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Tuifly: Bestellte Problem-Boeing sollte nicht nach Mallorca fliegen

Mindestens drei Fluglinien setzten Maschinen des Typs Boeing 737 MAX-8 für Flüge zur Insel ein

Tuifly: Bestellte Problem-Boeing sollte nicht nach Mallorca fliegenFoto: F. Escudero

Nach dem erneuten Absturz einer Boeing 737 MAX-8 in Äthiopien sind auch Mallorca-Flüge von dem Verbot des Flugzeugtyps im europäischen Luftraum betroffen. Bislang waren solche Maschinen durchaus häufige Gäste auf dem Flughafen Palma de Mallorca. Unter anderem waren sie im Einsatz der Fluglinien Norwegian und Smartwings, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Mittwoch (13.3.) berichtet.

Auch der Tui-Konzern setzt die Flugzeuge ein, DM-Recherchen zufolge auch für Flüge nach Mallorca. 15 Jets des neuen Typs sind Presseberichten zufolge im Einsatz - stationiert in Großbritannien, Belgien und die Niederlanden -, weitere Boeing 737 MAX-8 sind bestellt.

Die deutsche Tochter des Reiseunternehmens, Tuifly mit Sitz in Hannover, benutzt zur Zeit noch keine Maschinen der Unglücks-Boeing, wie Tuifly-Sprecher Aaage Dünhaupt der MZ auf Nachfrage bestätigte. Auch Tuifly plante, den neuen Flugzeugtyp für Flüge von und nach Deutschland einzusetzen. Just am Mittwoch (13.3.) sollte das erste der neu erworbenen Maschinen zum Heimatflughafen Hannover überführt werden, so Dünhaupt. "Diese Maschine sollte aber nicht für Flüge nach Mallorca eingesetzt werden." Das Flugverbot werde also keine Tuifly-Verbindungen zwischen Deutschland und der Insel beeinträchtigen. "Für die Flüge nach Mallorca benutzen wir die normalen Boeing 737-800, also nicht die MAX", so der Tuifly-Sprecher.

Norwegian bestätigte, man werde die Maschinen nicht einsetzen. "Wer unterhalten einen offenen Dialog mit den Luftfahrtbehörden und Boeing und befolgen ihre Anweisungen", hieß es bei der Fluglinie, die zahlreiche Mallorca-Flüge anbietet.

Spanienweit sind im Jahr 2018 rund 700.000 Passagiere mit Flugzeugen vom Typ Boeing 738 MAX-8 auf spanischen Flughäfen gestartet oder gelandet, informiert die Tageszeitung "El País".

Im Oktober 2018 war eine Maschine dieses Typs in Indonesien abgestürzt. Am Sonntag (10.3.) stürzte eine weitere Boeing 737 MAX-8 in Äthiopien ab. Hunderte Passagiere kamen dabei ums Leben. Bis die Unfallursachen geklärt sind, darf die Maschine auf Flughäfen der EU nicht starten oder landen. Recherchen der Zeitung "Die Welt" legen nahe, dass es möglicherweise ein Software-Fehler für ein neues Triebwerk in der Boeing 737 in beiden Fällen zum Absturz führte. Eine automatische aber fehlerhafte Flugkorrektur hätte demnach einen Senkflug eingeleitet, den die Piloten nicht mehr rechtzeitig abfangen konnten. /tg

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