Ex-Premier Matas kommt im Fall Son Espases mit blauem Auge davon
Nach einem Deal mit der Staatsanwaltschaft räumt der Angeklagte einen Teil seiner Schuld ein
Der bereits mehrfach wegen Korruption verurteilte frühere balearische Ministerpräsident Jaume Matas kann sich im Fall Son Espases auf eine Haftstrafe zwischen vier und neun Monaten einstellen. Das sieht ein Deal vor, auf den sich Verteidigung und Staatsanwaltschaft zu Prozessbeginn am Montag (10.6.) geeinigt haben: Matas räumt seine Schuld zumindest in Teilen ein und kann im Gegenzug mit einer Minderung des Strafmaßes rechnen.
In dem Fall geht es um die Manipulation des Ausschreibungsverfahrens rund um das Landeskrankenhaus Son Espases. Angesichts eines Budgets von knapp 800 Millionen Euro handelt es sich um das größte, mit öffentlichen Mitteln finanzierte Projekt auf den Balearen. Es war in der Legislaturperiode 2003-2007 auf den Weg gebracht worden. Matas soll angeordnet haben, eine der Baufirmen im Vergabeverfahren zu bevorzugen.
Nachdem nun die Mitangeklagten, darunter die frühere Gesundheitsministerin Aina Castillo, Geständnisse abgelegt und Matas belastet haben, drohten diesem theoretisch mehr als vier Jahre Haft. Der Prozess soll nun bis Ende der Woche abgeschlossen werden.
Matas sitzt derzeit wegen seiner Verurteilung im Fall Nóos eine Strafe von drei Jahren und acht Monaten ab, und zwar im Gefängnis von Aranjuez. Gegen den langjährigen Balearen-Premier der Volkspartei PP (1996-1999 und 2003-2007) und spanischen Umweltminister (2000-2003) liefen mehrere Verfahren wegen mutmaßlicher Korruptionsdelikte - der Fall Son Espases dürfte das letze sein, falls restliche Teilverfahren eingestellt werden. Wegen der Überlastung der Justiz zogen sich die Verfahren über Jahre in die Länge. /ff
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