Die MZ in den sozialen Netzwerken:

Die Handtasche von Letizia sorgt für Debatten auf Mallorca

Das Accessoire zeigt das für die Insel typische Zungenmuster. Aber wo wurde der Stoff gefertigt?

Die Handtasche von Letizia sorgt für Debatten auf MallorcaFoto: DM

Schon zum zweiten Mal war Königin Letiziawährend des Urlaubs mit ihrer Familie aufMallorcamit einer Tasche aus mallorquinischem "Llengües"-Stoff unterwegs. Die typischen vertikalen Streifen geben dem Stoff einen eigenen Namen: roba de llengües, Zungenstoff, abgeleitet von dem Muster, das mit seinen verschwommenen zackigen Rändern an Flammen und Flammenzungen erinnert.

Das Problem: Es handelt sich offenbar nicht um den handgemachten Originalstoff, den nur drei Textilfabrikanten auf der Insel herstellen, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet: Teixits Riera in Lloseta, Artesania Tèxtil Bujosa in Santa Maria und Teixits Vicens in Pollença.

Hintergrund: Zunge zeigen und Farbe bekennen

Bei Produkten anderer Firmen handelt es sich nicht um die Originalstoffe. Der Fehlgriff der Königin sorgte bei einigen Fans für Schmunzeln. Die Textilfabrikanten wiederum bedauern, dass die Königin scheinbar nicht daran interessiert sei, den echten mallorquinischen Stoff zu kennen.

Joana Borràs etwa, Vorsitzende des Kollektivs Moda Mallorca erinnert sich daran, dass sie sich mit Letizia beim Empfang im Almudaina-Palast im vergangenen Jahr sogar über den mallorquinischen Stoff unterhalten hat. "Sie zeigte sehr großes Interesse und wir sind dankbar, dass sie bei ihren Besuchen mit einer Tasche aus dem Stoff unterwegs war, die dann in zahlreichen Zeitschriften abgedruckt wurde, was natürlich seinen Effekt hatte", so Borràs. Dennoch liege es der Designerin am Herzen, klarzustellen, dass es sich eben nicht um den Original-Stoff handelt.

Hintergrund: Mallorcas lodernde Flammen

Gabriel Riera vom Familientraditionsunternehmen Teixits Riera ist sich sicher, dass Letizia "die Tasche mit der besten Absicht der Welt getragen hat und dabei auf authentisches mallorquinisches Design setzen wollte". Nachahmer des Stoffes hätten ein leichtes Spiel, da er als Originalstoff nicht geschützt sei, kritisierte er.

Laut Maribel Bujosa von Artesania Tèxtil Bujosa ist der Schutz ein schwieriges Unterfangen. Dafür müsste jeder der Bestandteile von der Insel kommen, von den Fäden bis hin zur Farbe. Einige Teile seien auf der Insel jedoch gar nicht zu bekommen. "Gegen Nachahmungen zu kämpfen, ist daher kompliziert", so Maribel Bujosa, die es dennoch schade findet, dass Letizia nicht mit einem Original-Produkt unterwegs war. /sw

Klicken Sie hier, um mehr Inhalte für Sie zu sehen