Über sechs Millionen Zuschauer erlebten am Samstag (9.5.), wie Daniel Schuhmacher bei RTL zum Sieger von „Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) gekrönt wurde. Kaum zwei Tage später befand sich der 22-jährige Oberschwabe schon zu einem Video-Dreh auf Mallorca. Im Garten des Lindner Resorts in Portals Nous ließ sich der neue Stern am Pop-Himmel von Teenies fotografieren – und traf sich zu einem Gespräch mit der Mallorca Zeitung.

„Bisher kenne ich die Insel nur vom Familienurlaub. Ich freue mich riesig", so Schuhmacher. Dass der von Dieter Bohlen geschriebene Song im Sommer 2009 auch ein Ballermann-Hit wird, bezweifelt der Pfullendorfer allerdings sehr: „Das ist eine Ballade, und keine Partymusik." Statt auf die Trendschmiede an der Playa de Palma zu setzen, schwört der junge Industriekaufmann mit dem schwäbischen Akzent lieber darauf, einfach seinen Fans treu zu bleiben und sein Bestes zu geben. Dazu beitragen sollen auch die Video-Dreharbeiten auf Mallorca vor der malerischen Kulisse des Stausees Gorg Blau und am Meer in der Cala Tuent bei Sa Calobra.

Dass ein Sieg bei der Bohlen-Show noch lange keine Erfolgsgarantie im Showbiz ist, darüber ist sich der angehende Sänger trotz seiner tollen Stimme durchaus im Klaren. Zumal sich Pop-Guru Bohlen während der gesamten „DSDS"-Staffel auch für seine Mitbewerberin Sarah Kreuz ins Zeug gelegt hatte. Nach der knappen Entscheidung mit 0,9 Prozent Vorsprung machen die beiden zunächst einmal gute Miene zu ihrer Konkurrenzsituation. Nach der Abstimmung am Samstag trällerten sie den Song gleich zwei Mal gemeinsam live im Fernsehen. Geht es nach Mentor Dieter Bohlen, nimmt Daniel das Lied nicht nur als Solo auf, sondern auch als Duett mit Sarah. „Wir haben die gleichen Empfindungen und Vorlieben, und auch unsere Stimmen harmonieren sehr gut. Sarah ist ein sehr lieber Mensch", sagt Schuhmacher über die Chancen für eine gemeinsame Bühnenzukunft. Dass aus den beiden das neue Traumpaar der deutschen Popmusik werden könnte, dementiert er allerdings energisch.

Schon bei der letzten Staffel von „DSDS" hatte Daniel Schuhmacher 2008 übrigens sein Glück versucht – und war vor dem Finale der letzten 15 sang- und klanglos ausgeschieden. Dass es dieses Mal anders kam, erklärt er mit einem Entwicklungsprozess und der Unterstützung des Publikums: „Die Fans haben mich aufgebaut, und ich konnte einfach so sein, wie ich bin. Beim ersten Mal war ich noch nicht so weit", sagt der Schwabe, der es wegen seiner soften Art auf dem Land nicht immer leicht hatte, gelegentlich sogar geschlagen und bespuckt wurde. Trotzdem will der bodenständige Schuhmacher, der aus der gleichen Gegend wie Fußballstar Mario Gómez stammt, vorerst mit seinen beiden Geschwistern bei den Eltern in Pfullendorf wohnen bleiben. Bis zur Finalrunde von „DSDS" besuchte er in Riedlingen das Wirtschaftsgymnasium und will sich nach dem Triumph vom Samstag jetzt endgültig auf seine Musikkarriere konzentrieren. Für Mädels gibt es darin im Moment wenig Platz: „Es ist erst mal besser, wenn ich solo bin. Meine Ex und ich haben nach der Fußball-EM Schluss gemacht, ich fand es aber ganz toll, dass sie am Samstag dabei war und mich unterstützt hat. Wir sind nach wie vor Freunde."

Daniels erste Single, „Anything But Love", kommt am Freitag (15.5.) in den Handel, und auch der Clip dazu soll am Wochenende auf den Musiksendern laufen. Ein Album erscheint frühestens am 19. Juni, eventuell aber erst zwei bis drei Wochen später.