Die mittelschwere Wanderung beginnt am Ortseingang Algaidas in der Carrer des Sol, an deren Ende sich die Strasse Carrer Cabrit i Bassa kreuzt. Hier biegt links gegenüber der Camí de son Miquel Joan ab. Die ­schmale Fahrbahn führt durch ein fruchtbares Kulturland mit Mandel-, Johannisbrot- und Feigenbäumen nach rund zehn Minuten zu dem nicht mehr bewirtschafteten Gutshof Ca’n Borràs.

Die Finca muss einst über große Wasservorkommen verfügt haben, wovon eine Mühle und Kanäle, sèquias genannt, zeugen. Mit dem Wasser wurden Getreidefelder und Gemüsegärten versorgt. Auffallend sind auch die vielen Feigenkakteen auf dem Gutshofgelände, die dicht an dicht neben Ulmen, Steineichen und knorrigen Olivenbäumen stehen.

Etwa 100 Meter nach den Gebäuden von Ca’n Borràs zweigt links ein asphaltierter Flurweg ab, der dann an dem herrschaftlichen Landsitz Na Llenderina vorbei führt. Die Auffahrtsallee zu der großen Villa, die neueren Baudatums ist, wird von zahlreichen Palmen der Art Washingtonia filifera gesäumt. Von hier aus bietet sich nach Osten auch ein herrlicher Ausblick auf den Klosterberg Randa.

Kurz darauf wird dann die Finqueta de s’ Heretat passiert. Diese possessió war schon von den Mauren in der Zeit ihrer Herrschaft auf Mallorca als Alqueria de Punxuat besiedelt. Im 16. Jahrhundert befand sie sich im Besitz des Senyors Hereu, aus dessen Familienname sich der Namen Heretat ableitet.

Der asphaltierte Flurweg knickt wenig später bei einer großen Reb­anbaufläche kurz nach rechts ab und führt dann in südlicher Richtung weiter bis zu den Häusern Cases de Son Roig. Auch hier befinden sich rechts und links der Piste Rebstöcke. Einem Schild des Weinguts Ca’n Majoral, das in Algaida seinen Sitz hat, ist zu entnehmen, dass hier , die Syrah-Rebe, angebaut wird. Die Traube besticht durch ihre dunkelpurpurrote, fast violette Farbe. Es wird auf dem Schild auch erwähnt, dass diese Traubensorte im Rhônetal mit dem „Hermitage“ und dem „Côte-Rôti“ zwei große Rotweine hervorgebracht hat und zudem Eingang in die Verschnitte von Trauben der Erzeuger von Châteauneuf-du-Pape gefunden hat.

Von den Cases de Son Roig, die an einer zu einer Scheune führenden Steintreppe zu erkennen sind, führt der Weg dann nach 150 Metern zu einer Gabelung, bei der rechts (Steinmännchen) abzubiegen ist. Auf einem Waldweg ist wenig später das Wochenendhäuschen Es Recó de s’ Heretat erreicht. Hier muss ein stattliches Pferd inmitten eines Müllplatzes aus Bauschutt sein Dasein fristen.

Weiter geht es links von dem Eisentor von Es Recó de s’ Heretat auf der Waldpiste, wobei nach zwanzig Metern ein rechter Abzweig ignoriert wird. Nach rund 200 Metern verweisen zwei Steinmännchen und ein roter Pfeil rechts auf einen Trampelpfad. Bis zu dieser Stelle, die den Einstieg für den Aufstieg auf den Puig de Galdent markiert, hat die Gehzeit seit Tourstart rund 45 Minuten betragen.

Die Route führt nun leicht ansteigend parallel zu einer Begrenzungsmauer nach etwa 500 Metern zu einer Gabelung, bei der rechts (Steinmännchen) abgebogen wird. Der jetzt folgende Saumpfad verläuft zunächst weiterhin moderat ansteigend durch eine schmale Talsenke aufwärts, wobei manche Abschnitte teils mit Dissgras und Mastix fast zugewachsen sind. Zudem müssen mehrmals umgestürzte Steineichen und Kiefern überstiegen oder umgangen werden. Trotzdem ist der Wegverlauf immer eindeutig zu erkennen (Steinmännchen).

Schließlich wendet sich der Pfad bei einer Steinpyramide nach links. Nun beginnt auf einer sehr steinigen, schmalen Piste in vielen engen Kehren der Steilaufstieg auf den Gipfel. Dabei sind auch einige kurze, flache Felspassagen zu bewältigen. Durchgehend gesetzte Steinmännchen zeigen aber immer die sicherste Route bis zu der Gipfelpyramide, die sich in einer Höhe von 419 Metern befindet. Die Gehzeit von dem Abzweig in der Nähe der Finca Es Recó de s’ Heretat bis hierher hat rund 40 Minuten betragen.

Der Rundblick von hier oben ist fantastisch. Er reicht im Norden über das Feuchtgebiet s’ Albufera bis zu der Bucht von Alcúdia mit ihren Halbinseln Sa Victòria und Ferrutx. Nach Süden schweift der Blick über Llucmajor, Campos, den Strand Es Trenc und Colònia de Sant Jordi bis hin zur Inselgruppe Cabrera. In Palma sind bei guter Sicht sogar die Kathedrale, La Seu, und das Schloss Bellver auszumachen.

Beeindruckend auch der Blick auf die Felder und Äcker des Pla de Mallorca. Nach den ergiebigen Regen im September leuchten die Wiesen sattgrün. Vom Gipfel bekommt man auch eine Vorstellung von der Größe der Zentralebene Mallorcas, die immerhin eine Fläche von 600 Quadratkilometern aufweist.

Absolut spektakulär ist jedoch der Ausblick auf die Serra de Tramuntana, die sich fast in ihrer gesamten Länge präsentiert. Dabei ragen tief im Südwesten der Puig de Galatzó und weit im Nordwesten der Puig Tomir empor. Dazwischen liegen der Gipfel des Teix, die Serra d’ Alfàbia, der l’Ofre und die Sa Rateta, der Puig Major und der Puig de Massanella.

Infos

Wegstrecke: 9 km (hin und zurück)

Nettogehzeit: 3 Stunden

Höhenunterschied: 220 m

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-19 bis Llucmajor und dort auf der Ma-5010 nach Algaida.

Am Ortseingang links in die Carrer del Sol abbiegen.

Tourencharakter: Mittelschwere Wanderung auf Asphaltpisten, Waldwegen und steinigen Trampelpfaden.

Der Steilanstieg auf den Gipfel erfordert absolute Trittsicherheit.

Nach Regenfällen muss man sehr konzentriert auf- und absteigen, weil das Gestein sehr glatt ist.

Rückweg auf der Hinroute.

Ausrüstung: Wanderstiefel.

Einkehr: Bars in Algaida.