Seit 24 Jahren gehört Egon Wellenbrink zum Inventar der Insel Mallorca. Der Schauspieler, Regisseur, Musiker, Unternehmer, Priva­tier und noch einiges mehr, vor allem aber der ehemalige Melitta-Werbeträger, will ab dem kommenden Jahr wieder vor die Kamera treten. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Michael Trautmann gründet der 71-Jährige dazu die Aries Media Filmproduktion. Man kann sich dann gewissermaßen einen Wellenbrink mieten, um seine Finca zu bewerben. Die MZ traf ihn in Santa Ponça auf - was sonst - einen Kaffee.

Wie kam es zu dem Projekt?

Über die Musik. Michael hat bei mir im Tonstudio Lieder eingesungen. Er hatte eine Penthouse-Wohnung zu vermieten und wollte einen Werbefilm drehen. Wir haben ­seinen Spot gemacht und so viel Spaß dabei gehabt, dass wir das jetzt als Geschäft aufziehen. Da wir beide Ende März Geburtstag haben, nennen wir die Firma Aries für Widder.

Ist Aries auf Ferienvermietung beschränkt oder würden Sie auch für ein Café werben?

Das müsste dann ein Café voller älterer Deutscher sein, damit das was bringt. Aber wir sind für alles offen.

Wie sieht die Produktion im Detail aus?

Wir gucken uns das Objekt an. Je nachdem wie hoch das Budget ist, steigen dann die Möglichkeiten wie der Einsatz einer Drohne oder ein weiterer Kameramann.

Über was für Budgets reden wir?

Wir haben drei Varianten: Wohnungen, Häuser und Fincas. Je nach Länge und Aufwand ergibt das unterschiedliche Preise. Im Schnitt kostet ein hochwertiges vierminütiges Video von uns 5.000 Euro, aber es gibt auch günstigere Varianten.

Sie bieten das dann als Komplettpaket an?

Ja, wir kümmern uns um alles. Die Mittel und das Know-how dazu haben wir.

Treten Sie jedes Mal selbst vor die Kamera?

Das ist die Idee. Aber natürlich nicht ständig.

Nehmen Sie dann auch eine Kaffeetasse in die Hand, um den Wieder­erkennungseffekt zu steigern?

Bei allen Videos wäre das übertrieben. Als Gag aber ist das denkbar, wenn der Kunde das wünscht.

Bedauern Sie es, oft auf den Melitta-Mann reduziert zu werden?

Nein, ich habe davon gut gelebt. Es ist nett, wenn sich die Leute heute noch daran erinnern.

Ist das Projekt ein Schrei nach medialer Aufmerksamkeit?

An Öffentlichkeit habe ich in den vergangenen Jahrzehnten genug gehabt. Vor zwei Monaten wurde mir und meiner Tochter Susanna das „Dschungelcamp" angeboten. Wir haben sehr höflich abgesagt. So schlecht könnte es mir in meinem Leben nicht gehen, dass ich so etwas mache.

Beim Promi-Dinner haben Sie aber auch teilgenommen.

Das war lustig. Da ging es tatsächlich ums Kochen. Im Gegensatz zu Jürgen Drews hatte ich mir keine Hilfe vom Sternekoch geholt. Dafür ging mein Dessert in die Hose. Loona hat am Ende verdient gewonnen.