In der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde auf Mallorca tut sich personell einiges: Gleich drei neue Mitarbeiter treten ihren Dienst an. Bereits seit Juli mit im Team dabei ist die neue Gemeindesekretärin Cati Vallespir. Die 53-Jährige kümmert sich als Nachfolgerin von Waltraudt Teising um die Buchhaltung, bereitet Hochzeiten mit vor oder kontaktiert auch mal Handwerker. „Cati ist unser Mädchen für alles“, so Pfarrerin Martje Mechels, die sich über die Unterstützung sichtlich freut. „Vergangenes Jahr war es wegen der Pandemie noch deutlich ruhiger. Wir hatten nur etwa fünf Hochzeiten. In diesem sind es wieder 25. Hinzu kommen die Taufen und Beerdigungen. Es gibt also viel zu tun“, so Holmfried Braun, der sich mit seiner Frau die Pfarrstelle der Gemeinde teilt.

Vallespir - deutsche Mutter, mallorquinischer Vater - spricht sehr gut Deutsch und kennt beide Kulturen. Schon bisher engagierte sich die dreifache Mutter in einer Stiftung, die Einwanderern Spanisch beibringt. „Sie hat dadurch das nötige Feingefühl, weiß sowohl, wie man mit einem besorgten Brautpaar spricht, aber auch mit Menschen in Not, und auch unsere Finanzen sind bei ihr in guten Händen“, resümiert Mechels.

Neuer Winterpfarrer am Start

Auch Winterpfarrer Rolf Fröhlich ist neu im Team und wird in erster Linie bei den Gottesdiensten unterstützen. Der Ruheständler sollte seinen zehnmonatigen Dienst eigentlich schon vergangenes Jahr antreten. „Aus Gründen der Schutzbedürftigkeit hat die Evangelische Kirche Deutschland pensionierte Pfarrer aber nicht in Risikogebiete entsandt“, erklärt Fröhlich. Zu Weihnachten 2020 durfte er zumindest drei Wochen auf der Insel mit anpacken, seit 1. September ist er nun fest in der Gemeinde. „Ich hatte am 4. September direkt meine erste Trauung auf einer Finca in Artà, also gleich ein schönes Erlebnis.“

Es ist erst sein zweiter Aufenthalt auf Mallorca. Der 71-jährige war aber schon als Winterpfarrer auf Teneriffa im Einsatz und bildete 13 Jahre lang im afrikanischen Malawi Theologen aus. Neben Wandertouren und Strandbesuchen freue er sich besonders auf die Begegnung mit den Gemeindemitgliedern. „In Deutschland werden jedem Pfarrer einzelne Gemeinden zugeteilt, oft sind das drei Dörfer. So ist der Kontakt schneller eng. Hier ist die Gemeinde auf der ganzen Insel verstreut“, beschreibt Fröhlich die neue Herausforderung.

Mit ihm zeitgleich angefangen hat zudem die Freiwillige Hanna Günther. Die 20-Jährige ist bis August 2022 teils auch im Eurocampus-Kindergarten tätig. In der Gemeinde organisiert sie Treffen der Konfirmanden, Kinderprogramme während der Gottesdienste oder hilft bei Ausflügen. Nach einem zweiwöchigen Praktikum bei der katholischen Kirche und Urlaubsreisen auf die Insel wollte sie für längere Zeit kommen. Viele Gemeindemitglieder habe sie bereits beim Boccia kennengelernt. „Der Austausch war superinteressant“, so Günther. „Vielleicht ziehe ich irgendwann ganz nach Mallorca.“