Zweiter Verhandlungstag im Drogenprozess gegen "Goodbye Deutschland"-Mallorca-Auswanderer Jürgen Albers
Einer Drogenbande, von der Albers der Rädelsführer gewesen sein soll, wird Kokain-Schmuggel im großen Stil vorgeworfen. Die Anwälte des 60-Jährigen zweifeln an der Verhandlungsfähigkeit ihres Mandanten
Im Prozess gegen den ehemaligen "Goodbye Deutschland"-Auswanderer Jürgen Albers hat am Mittwoch (7.9.) der zweite Verhandlungstag am Aachener Landgericht begonnen. In dem Prozess geht es um eine Drogenbande, die über eine Tonne Kokain geschmuggelt haben soll. Nach Ansicht der Anklage war Albers der Rädelsführer der Gruppe.
Am ersten Prozesstag vergangene Woche wurde die Anklageschrift noch nicht verlesen, da einer der vier Mitangeklagten Corona-bedingt fehlte. Die Anwälte von Albers zweifeln auch an der Prozessfähigkeit ihres Mandanten, berichtet dpa. Der 60-Jährige leide an Diabetes und habe einen Herzinfarkt erlitten, hieß es. Zum Verfahren erschien der ehemalige Mallorca-Auswanderer im Rollstuhl. Insgesamt sind 24 Verhandlungstage angesetzt. Albers und den Mitangeklagten drohen bis zu 15 Jahre Haft.
Mallorca-Plan scheiterte, Ehe ging zu Bruch
Vor neun Jahren wanderte Albers mit seiner Familie nach Cala Millor aus. Dort wollte er die Diskothek "Das Karussell" neu eröffnen. Dabei wurde er vom Vox-Kamerateam begleitet. Der Plan floppte, und auch seine Ehe ging in die Brüche. Nach sechs Jahren kehrte Albers daher nach Deutschland zurück und betrieb seitdem in Eschweiler ein Ingenieurbüro für Kfz-Technik.
Seit Oktober in Untersuchungshaft
Im vergangenen Oktober hat die Polizei den früheren Auswanderer und mutmaßliche Komplizen in einer europaweiten Razzia festgenommen. Seitdem sitzt der Deutsche in Untersuchungshaft. Laut der "Bild" bestreitet Albers jegliche Vorwürfe und zeigt sich kooperativ in der Zusammenarbeit mit den Behörden. /pss / rp
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