Er sei einer der unbekanntesten Fische, die in balearischen Gewässern gefangen werden, meint Manolo Fuster. Vielleicht, weil die Llampuga (Coryphaena hippurus), je nach Temperatur des Wassers, nur von September bis maximal November gefangen werden könne. Vielleicht aber auch, weil es in manchen Jahren nur wenige von den auf deutsch Goldmakrelen genannten Fische gebe und gegeben habe. Vor allem in den 70ern, als große Flotten aus der halben Welt das Mittelmeer mit kilometerlangen Netzen nach Schwertfischen durchpflügten, sei für die hiesigen Llampuga-Fischer nicht viel übrig geblieben, sagt der 77-Jährige aus Cala Ratjada, der zeitlebens als Fischer arbeitete.

Die Jagd nach der Llampuga habe schon in seiner Kindheit eine große Tradition gehabt. Bereits als kleiner Junge sei er mit dem familieneigenen Kutter „La Hispaniola“ hinaus aufs Meer gefahren, um die Fische zu fangen. Vor allem anlässlich des seit acht Jahren in Cala Ratjada stattfindenden Llampuga-Festes erinnert sich Fuster mit einem Gemisch aus Wehmut und Fortschrittsfreude an das mühsame Unterfangen, den äußerst schmackhaften Fisch aus dem Wasser zu ziehen. „Früher hatten wir beileibe nicht die Möglichkeiten, die wir heute haben. Die Netze waren aus Sisal und von Hand geknüpft. Sie gingen sehr oft kaputt.“ Früher hätten noch auf jedem Boot vier Männer gearbeitet. Zwei legten das Netz vom Bug her aus, zwei vom Heck. „Heute arbeiten nur noch zwei ­Fischer an Bord. Die Kraft der anderen übernimmt ein Motor, der vor allem beim Einholen der Netze viel Arbeit ein­spart.“ Außerdem müssten die modernen Kunstoffnetze nicht mehr so oft repariert werden.

Rund drei Tonnen Goldmakrelen wollen die Fischer von Cala Ratjada für das diesjährige Llampuga-Fest fangen, damit jeder Besucher ausgiebig von den bis zu 21 verschiedenen Goldmakrelen-Gerichten probieren kann.