Start der anspruchsvollen Rundtour ist am oberen Ende des Parkplatzes des Klosters Lluc auf Mallorca neben der Font Coberta. Dort beginnt bei dem Schild „GR 221, Casa de neu d'en Galileu, Font des Prat" ein teils gestufter und gepflasterter Pilgerweg, der zunächst leicht, später auch steil nach oben verläuft. Bei Abzweigen folgt man jeweils Pfostenpfeilen, Steinmännchen und der Beschilderung. Schließlich wird rund 30 Minuten nach Tourstart die Landstraße Ma-10 ­erreicht. Man quert diese, biegt links (Beschilderung) ab und folgt sogleich rechts einem Pfostenpfeil.

Ein breiter Waldweg führt dann teils steil aufwärts. Nach rund 15 Minuten wird bei einem Pfostenpfeil rechts abgebogen, dann eine Pforte passiert und nach etwa 20 Metern bei einem Pfostenpfeil links abgebogen. Die Piste führt in ständigem Auf und Ab durch einen Steineichenwald. Man folgt bei Abzweigen den Pfostenpfeilen und Beschilderungen und erreicht rund 30 Minuten nach der Ma-10 die 1616 er­baute und 820 Meter hoch gelegene Casa de neu de Son Macip. Die Schneegrube wurde von margers, Steinmetzen, des Consell Insular de Mallorca restauriert.

Schneehaus in 1.102 Meter Höhe

Weiter geht es bei der Schneegrube geradeaus (Schild „GR 221, Font des Prat, Refugi de Tossals Verds") auf dem Camí dels Nevaters. Der 1692 von dem Konstrukteur Antoni Català Galileu errichtete Schneesammlerweg wird auch Voltes d'en Galileu genannt. Der teils gepflasterte und mit Stützmauern versehene Steig, der ebenfalls von den margers restauriert worden ist, schraubt sich in engen Kehren von steil bis sehr steil nach oben. Rund 30 Minuten nach der Schneegrube von Son Macip sind dann ein Sattel und kurz darauf eine Hochebene erreicht. Von dort gelangt man auf einem Pfad in rund fünf Minuten zu einer Wegteilung und von hier geradeaus nach etwa 50 Metern zu der Casa de neu d'en Galileu.

Das 1.102 Meter hoch gelegene „Schneehaus" ist ebenfalls von den Steinmetzen restauriert worden. Wie alle größeren Schneegruben wurde auch diese hier mit Trockensteinmauern ellipsenförmig erbaut. In kalten Wintern haben die nevaters in solchen Löchern bis zu 85 Tonnen Schnee gesammelt. Als Eisblöcke, die ein Gewicht von je 42,3 Kilogramm hatten, wurden sie auf Mulis ins Tal transportiert. Das Eis wurde dann zur Kühlung von Getränken und Lebensmitteln sowie in der Medizin zum Fiebersenken oder zur Wundbehandlung verwendet. Das 1692 errichtete „Schneehaus" wurde 1908 aufgegeben, nachdem in diesem Jahr in Inca eine Eisfabrik eröffnet worden war.

Spektakulärer Ausblick auf die Hochklippe Morro de Sa Vaca

Nach einer Pause begibt man sich wieder zurück zu der Wegteilung und biegt rechts (Schild „GR 221, Font des Prat, Refugi de Tossals Verds") ab. Ein steiniger Pfad verläuft nun parallel zu dem Bergrücken Sa Mola leicht aufwärts. Dabei bietet sich ein spektakulärer Ausblick auf die Hochklippe Morro de Sa Vaca bei der Cala de sa Calobra, den Puig Roig, Puig Caragoler de Feminia, Puig Tomir, Puig Gros de Ternelles und die Serra de Cornavaques bei Pollença. Man folgt beim Aufstieg Pfostenpfeilen, gelangt zu einem Sattel, danach zu einer schmalen Ebene, an deren Ende bei einem Pfostenpfeil rechts abgebogen wird.

Ein steiniger Pfad schlängelt sich nun in einigen Kurven relativ steil abwärts (Pfostenpfeile, Steinmännchen). Schließlich wird nach einer Holzstange ein kleines Bachbett erreicht. Danach knickt der Pfad links (roter Punkt) ab und verläuft in Kehren leicht aufwärts zum „Schneehaus" Pou de neu del Coll des Telègraf (Est/Ost). Pfostenpfeile führen dann auf dem jetzt steileren Pfad zum Coll des Telègraf, wobei die Gehzeit von den Cases de neu d'en ­Galileu rund 50 Minuten betragen hat.

Hier lohnt sich jetzt ein kurzer Ab­stecher zu den „Schneehäusern" Telègraf Oeste (West), die geradeaus etwa 70 Meter entfernt gelegen sind. Hier ist dann ein imposanter Blick auf den Puig Major, den ­Penyal des Migdia, den Puig de ses Vinyes, den Morro d'en Pelut und die Serra de ­s'Almangra möglich.

Fernsicht vom Feinsten

Anschließend begibt man sich wieder zurück zu der Wegteilung und biegt dort rechts (Beschilderung) ab. Ein sehr steiniger Pfad verläuft nun im Zickzack aufwärts (Pfostenpfeile). Nach rund einer Viertelstunde sind erst die Schneegrube der Serra des Teixos, kurz darauf eine Steintreppe und dann der Coll des Prat erreicht.

Von dem 1.210 Meter hoch gelegenen Sattel, dem höchsten Punkt dieser Wanderung, ist die Fernsicht vom Feinsten: Der Blick schweift über die Serra d'Alfàbia, das Teix-Massiv, die Serra de Rateta bis hin zum Puig de Galatzó.

Weiter geht es vom Coll des Prat links (roter Punkt) auf einer breiten Piste. Diese führt zunächst an den Cases de neu de ­Comafreda vorbei, die als letzte „Schneehäuser" auf Mallorca ihren Betrieb 1927 beendet haben. Die sehr holprige, muldige und steinige Piste führt in einigen Kehren durch die Comellar de Comafreda talwärts. Man bleibt dabei immer auf dem Hauptweg, passiert im unteren Teil der Senke die Quellen Font de sa Teula und später Font de s'Hort und gelangt zu einer Wegteilung, bei der links abgebogen wird. Hier befinden sich auch die Schilder „Puig" und „Es Prat". Die Gehzeit vom Coll des Prat hat rund 75 Minuten gedauert.

Zurück nach Lluc

Links also führt eine breite Piste an den Cases de Comafreda vorbei zu einer Mauerbresche und dann weiter geradeaus zu einer Hütte und einem Tor. Hier hatte einst ein Angestellter von Comafreda eine Maut kassiert, was er in Corona-Zeiten aber eingestellt hat.

Auf einer breiten Piste wird dann bei einer Wegteilung links abgebogen, danach werden die Straße Ma-2130 und auf einem Fußgängerweg der Coll de sa Batalla erreicht, wobei die Gehzeit von der Kreuzung mit den Schildern „Puig" und „Es Prat" rund 25 Minuten betragen hat. Am Coll folgt man nun geradeaus einem Pfostenpfeil und gelangt kurz darauf zur Straße Ma-10, wobei dort ein Schild „Lluc, Camí vell de Lluc" anzeigt, dass bis zum Santuari de Lluc noch 25 Minuten zu wandern sind.

Wegstrecke: 15 km (Rundtour)

Nettogehzeit: rund 4 Std. 45 Min.

Höhenunterschied: 730 m

Schwierigkeitsgrad: ****

Anfahrt von Palma: auf der Ma-13 nach Inca, dort auf der Ma-2130 und dann auf der Ma-10 und Ma-2140 zum Parkplatz am Kloster Lluc

Tourencharakter: Anspruchsvolle und lange Wanderung auf Waldwegen und steinigen Pisten. Der Abstieg von Coll des Prat zu der Font de sa Teula erfolgt auf einer extrem muldigen und steinigen Piste. Hier ist Trittsicherheit gefragt.

Hunde dürfen nur angeleint mitgeführt werden.

Ausrüstung: Wanderstiefel, Wasser, Proviant

Anmerkung: In Corona-Zeiten sollte auch bei Wanderungen der Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden. Das Mitführen einer Gesichtsmaske für den Bedarfsfall ist zu empfehlen.

Einkehr: Lokale im Kloster Lluc. In ­Corona-Zeiten sollte telefonisch Auskunft über die Öffnungszeiten eingeholt ­werden.

Karte: Serra de Tramuntana Nord 1, ­Editorial Alpina, 1:25.000