Trotz deutlichen Anstiegs der Corona-Neuinfektionen auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln will die Landesregierung - anders als etwa in Deutschland - zumindest offiziell derzeit nichts von weiteren Einschränkungen wissen. Wie Regierungssprecher und Tourismusminister Iago Negueruela am Montag (22.11.) bei einer Pressekonferenz wortreich zu verstehen gab, bleibe im Moment alles bei den derzeitigen Regelungen. Man könne aber auch nicht sagen, was in ein paar Wochen sei. "Wir werden keine Spekulationen darüber anstellen, was an Weihnachten sein wird", sagte Negueruela und wand sich um konkretere Aussagen, etwa zu den von verschiedenen spanischen Regionen bereits erwogenen Einführungen von 2- oder 3-G-Regelungen. Negueruela hatte bereits eine Woche zuvor neue Restriktionen erst einmal ausgeschlossen.

Der sozialistische Minister wiederholte auch an diesem Montag mehrfach die dringliche Aufforderung an alle Nichtgeimpften, sich nun gegen Covid-19 impfen zu lassen. "Diejenigen, die das nicht tun, bringen sich selbst, aber auch andere in Gefahr." Vor allem ältere und verwundbare Menschen seien darauf angewiesen, dass ein großer Prozentsatz der Menschen geimpft sei. Negueruela rief zu "Solidarität und Verantwortungsbewusstsein" auf. Es gebe keine Ausrede dafür, dass knapp 20 Prozent der Zielgruppe auf den Inseln weiterhin nicht gegen das Virus geimpft seien.

Derzeit befänden sich die Balearen weiterhin in einer günstigen Ausgangslage, auch wenn die Inzidenz im November wieder deutlich angestiegen ist und inzwischen bereits bei 96 Neuinfektionen über die vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohnern liegt. Mit "Sorge" betrachte man zudem die Situation in anderen europäischen Ländern, wie etwa in Österreich und Deutschland. Dort, so Negueruela, sei allerdings die niedrigere Impfquote das Problem. /jk