Flughafen – das bedeutet abfliegen, ankommen, abholen oder hinbringen. Doch jetzt lohnt sich auch für die Gaumenverwöhnung ein Trip zum „Son Sant Joan" – ins wiedereröffnete gleichnamige Restaurant auf der Abflugebene. Links am Ende der Halle gelegen, außerhalb der Sperren und für jeden zugänglich.

Einst ein Restaurant mit durchschnittlicher Verköstigung, setzte hier schon 2006 Federico Quintana als Chefkoch seine ­Note mit anspruchsvoller, elaborierter Küche. Doch mit seinem Weggang sagte auch die Qualität adiós.

Nun aber weht wieder ein frischer Wind, am 3. Juni war Eröffnung, und als neuer Chef am Herd wirkt der Mallorquiner Jorge Planas. Er kochte unter anderem im Luxushotel Castillo Son Vida und war als Lehrer an der Kochschule Alcari tätig. Zusammen mit Bernardino Pellicer, dem hiesigen verantwortlichen Direktor der Betreiberfirma Areas, die weltweit über 1.000 Restaurants und Cafeterias unterhält, ist schon viel verändert worden, und noch mehr ist geplant. Das Ambiente im dezenten Retro-Stil mit riesiger Sonnenuntergangsimpression vom Cap Formentor an der Kopfseite setzt mallorquinische Akzente – und so geht es auch kulinarisch weiter.

Das engagierte Duo präsentiert aktuell eine preislich faire Karte mit Klassikern der mediterranen Küche sowie modernen Interpretationen mallorquinischer Gerichte – samt der dazugehörigen Produkte wie Sobrassada, Mandeln, Orangen, hiesigem Fisch und Fleisch. „Wir wollen den Ankommenden einen ersten, möglichst perfekten kulinarischen Eindruck von der Insel vermitteln. Und den Abreisenden ein leckeres Stück Mallorca als Souvenir mitgeben", sagt Chefkoch Planas.

Er ist ein Zahlenmensch: Garzeiten und Grade spielen bei ihm eine große Rolle. 14 Stunden bei 68 Grad schmort beispielweise die kurz angebratene und mit Trockenfrüchten und Sobrassada gefüllte Lammhaxe in eigenem Saft (17,20 Euro). Exakt für 8 Minuten bei 65 Grad kommt der entsalzte bacalao in den Ofen und ziert abgekühlt einen delikaten Sóller-Orangensalat mit essbaren Blüten (9,20 Euro).

Noch ist das Restaurant nur mittags geöffnet (inklusive Mittagsmenü für 16,50 Euro), doch angedacht ist eine Erweiterung bis 20.30 Uhr, damit auch Spätflieger hier zum Genießen einchecken können. Pellicer: „Aber wir würden uns freuen, wenn uns auch die Residenten als gehobenes Restaurant wahrnehmen – jenseits ihrer Flughafentermine ?"