Einen für deutsche Büros typischen auf der Warmhalteplatte abgestandenen Kaffee oder einen aus der Thermos­kanne gibt es hierzulande selten. Stattdessen macht man eine kleine Pause und bestellt am Tresen einer Bar (dort ist er häufig etwas billiger als am Tisch) seinen Lieblingskaffee. Wer etwas auf sich hält, ordert ihn mit einem Extrawunsch. Das gehört zum guten Ton.

Wer als deutschsprachiger Gast zu seinem Spezialkaffee kommen möchte, sollte neben den Grundvokabeln auch ein paar Redewendungen kennen. Bestellt man zum Beispiel einen „Café con leche, corto de café" erhält man etwas weniger Kaffee als gewöhnlich. Möchte man dieselbe Menge Kaffee mit mehr Milch, bittet man um ein zusätzliches Kännchen: „Un café con leche con más leche aparte." Freilich kann man einen café largo oder café americano auch con agua aparte bestellen, um ihn nach Geschmack mit Wasser zu verlängern.

Wer Kaffee eigentlich nicht verträgt und in seine heiße Milch nur einen kleinen Schuss Kaffee haben möchte, bestellt Leche manchada (befleckte Milch). Das entsprechende Pendant mit Wasser bezeichnen die Spanier gerne herablassend als agua sucia (also schmutziges Wasser).

Die Milch ist in der Regel heiß. Ihren Cortado mögen manche jedoch mit kalter Milch, um ihn schneller trinken zu können. Man bestellt con leche caliente (heiß), natural (lau) oder fría (kalt).

Entkoffeinierter Kaffee gehört inzwischen auch zum Standardangebot jeder Bar. Bestellt man ihn (café descafeinado), wird man meist gefragt: „De sobre o de máquina?" - also „aus dem Tütchen oder der Maschine?". Ein sobre enthält löslichen entkoffeinierten Nescafé. Aus der Maschine kommt ein koffeinfreier Espresso. Wer statt Zucker (azúcar) Süßstoff haben möchte, bestellt ihn con sacarina.

Auch Carajillo-Fans haben meistens ihren Sonderwunsch. Statt des gewöhnlichen Osborne-Brandys bestellen sie ihn con anis, whiskey oder Baileys.

Trauen Sie sich! Sagen Sie beim nächsten Cafébesuch: „Tráeme un cortado, corto de café, pero descafeinado de sobre, con leche natural y sacarina." Sie werden sehen, beim dritten Mal hat es sich die Bedienung gemerkt. Für Kellner ist es Ehrensache, die Extrawünsche der Stammgäste zu kennen. Man bestellt dann nur noch: „lo de siempre" (wie immer).