Die anspruchsvolle Wanderung beginnt in Binibona auf dem kleinen Marktplatz des Minidorfes auf Mallorca, bei dem man links dem Schild Finca Albellons folgt. Eine Asphaltpiste führt dann durch Olivenhaine zum Eingangstor der Finca Albellons. Man bleibt dort geradeaus auf einem Erdweg und gelangt nach etwa 70 Metern zu einer Stelle, bei der ein roter Holzpfeil an einem Holzmast und ein roter Punkt an einer Kiefer rechts auf einen Pfad verweisen.

Dieser führt nach wenigen Schritten zu dem Bachbett des Torrent de Sant Miquel, der gequert wird. Danach verläuft ein Trampelpfad (Steinmännchen und roter Klecks) zum Torrent des Picarols, der ebenfalls gequert wird. Kurz darauf gelangt man auf eine breite Waldpiste und biegt dort links ab, wobei die Gehzeit seit Tourstart rund 15 Minuten betragen hat.

Auf dem Forstweg ist an einer Steineiche ein Schild „Camino particular, prohibido el paso" (Privatweg, Durchgang verboten) angebracht. Dieses sehr alte Schild kann ignoriert werden. So gehen mallorquinische Wanderer bedenkenlos diesen Weg und beschreiben in ihren Blogs oder Wanderbüchern die Route über die Bergfinca Ses Figueroles und von dort zum Coll de sa Batalla. Auch die heutige Wanderung auf die Serra des Pas d'en Bisquera haben sie beschrieben. Ein anderes Schild an der Steineiche verbietet das Mitführen von Hunden, was man natürlich beachtet.

Der Waldweg verläuft dann in leichtem Auf und Ab weiter. Man bleibt immer auf dem Hauptweg und gelangt nach zwei Steinmännchen und einer roten Markierung auf einer holprigen Piste zu einer Wegteilung, wobei die Gehzeit von der Steineiche mit den Verbotsschildern rund 25 Minuten betragen hat. Hier steht rechts vom Weg eine Steineiche, an deren Stamm ein roter Pfeil geradeaus auf eine breite Piste verweist. Auch ein roter Punkt auf Gestein signalisiert diese Richtung. Die Steinmännchen links verweisen auf die Route nach Ses Figueroles und zum Coll de sa Batalla.

Nun beginnt geradeaus der lange Aufstieg durch die vor allem mit Kiefern und Steineichen bewachsene Senke Coma Llarga. Die holprige und furchige Piste führt zunächst nur mäßig steil aufwärts. Dabei zeigen viele Steinmännchen und rote Markierungen die Richtung. Der sehr steinige Pfad verläuft später steiler nach oben. Schließlich wird rund 30 Minuten nach der Steineiche mit dem roten Pfeil die Quelle Font d'en Tesa mit ihren Stollen erreicht.

Weiter geht es auf dem steilen Köhlerpfad aufwärts. Auch jetzt zeigen rote Markierungen und Steinmännchen die Richtung. Später ist der Pfad von Schneidegras teils zugewachsen. Hier haben mallorquinische Wanderer jedoch aus Grashalmen Knoten als Wegweiser geflochten. Rund 20 Minuten nach der Font d'en Tesa ist dann ein Sattel mit einer Steinpyramide erreicht, bei dem links abgebogen wird (Steinmännchen und roter Pfeil an einem Fels). Die steinige und teils mauergestützte Piste verläuft jetzt nur noch mäßig steil aufwärts, wobei Steinmännchen und auch rote Kleckse weiter die Richtung zeigen. Stürme haben in dem Mischwald aus Kiefern und Steineichen einiges Bruchholz verursacht. Wenn der Pfad sich dann verflacht, befindet man sich auf der Ebene Pla de sa Bassa.

Man folgt weiter den roten Markierungen, Steinmännchen und auch weiteren Knoten aus den Halmen des Schneidegrases. Schließlich ist rund 30 Minuten nach dem Sattel mit dem roten Pfeil an dem Felsen ein ehemaliger Köhlerplatz mit einer Hüttenruine erreicht. Ein paar Schritte weiter gelangt man zu einem kleinen Wasserbecken, nach dem der Pla de sa Bassa benannt ist.

Die Route knickt nach dem Becken links weg und führt dann auf einem Abschnitt über spitzen Karst, Karrenrinnen und auch auf Pfad-

resten aufwärts. Auch jetzt zeigen weithin sichtbare Steinmännchen und rote Markierungen die sicherste Aufstiegsroute, die nicht allzu steil ist. Der Aufstieg muss aber mit großer Konzentration bewältigt, jeder Schritt und Handgriff vorher auf sicheren Stand und Halt geprüft werden. Auch auf lockeres Gestein ist zu achten.

Rund 20 Minuten nach dem Wasserbecken ist eine Anhöhe erreicht, auf der eine Steinpyramide steht. Von dort führen Pfadreste (Steinmännchen) leicht abwärts zu einem Köhlerplatz, bei dem links abgebogen wird. Ein ebener Pfad verläuft (Wegweiser) dann in Richtung einer langen Begrenzungsmauer, an deren Ende sich eine eingestürzte Stelle befindet. Man übersteigt die Mauer, biegt danach links ab und erreicht nach wenigen Schritten eine Abbruchkante, wobei die Gehzeit von der Anhöhe mit der Steinpyramide rund zehn Minuten betragen hat.

Hier befindet sich geradeaus die Steigrinne Pas d'en Bisquera, auf der man in Richtung der beiden Bergfincas Alcanalleta und Alcanella absteigen kann. Jetzt geht man jedoch rechts entlang einer anderen kurzen Mauer und steigt dann halb links etwa zehn Meter auf flachem Fels zu einem der vielen Aussichtspunkte der Serra des Pas d'es Bisquera auf.

Dort ist der Ausblick aus 660 Metern Höhe vom Feinsten. Direkt gegenüber erheben sich die kolossalen Ostwände des Puig de Tomir. Rechts daneben sind der Sattel Coll de Fartàritx und die imposante Felsnase des Puig de Ca sowie die Gipfel el Moletó, la Moleta, Tossa del Llamp und der Torrent de Maçana mit seinen Geröllfeldern auszumachen. Es ist unschwer zu erkennen, dass dieser nördliche und nordöstliche Teil der Serra de Tramuntana zu den unberührtesten Gegenden des Gebirges zählt.

Wegstrecke: 14 km (hin und zurück)

Nettogehzeit: rund 4 Std. 20 Min.

Höhenunterschied: 450 m

Schwierigkeitsgrad: **** (* Spaziergang ** leichte Tour *** mittelschwer **** anspruchsvoll ***** sehr schwierig)

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-13 nach Inca, dort auf der Ma-2130 nach Caimari. Hier der Beschilderung „Binibona" folgen. Auf dem Carrer de Binibona wird dann der Weiler nach etwa zwei Kilometern erreicht.

Tourencharakter: Anspruchsvolle Wanderung auf Waldwegen, steinigen und ruppigen Pfaden und über spitzes Karstgestein. Beim Queren der Torrents Sant Miquel und Picarols ist auf den Wasserstand zu achten. Beim Aufstieg durch die Coma Llarga und zur Serra des Pas d'en Bisquera ist Trittsicherheit erforderlich. Dies gilt auch für den Abstieg. Tour nur bei stabiler Hochdruckwetterlage machen. Rückweg auf der Hinroute.

Ausrüstung: Belastbare Wanderstiefel, Wasser, Proviant.

Einkehr: Lokale in Caimari.

Karte: Tramuntana Nord, Mallorca, Editorial Alpina, 1:25.000.