Für die Küche des Nahen Ostens hatte ich schon immer eine besondere Vorliebe - vor allem die Gewürz­mischungen und Geschmackskombina­tionen finde ich nach wie vor sehr verführerisch. Von fein durchdachten Tajines, den üppigen Mezze-Vorspeisen bis hin zu pikanten Fleischgerichten und ­natürlich den praktisch universellen Falafel-Bratlingen.

Allerdings muss ich gestehen, dass ich Falafel erst spät im Leben zu schätzen lernte. Für mich waren sie zuvor eigentlich nur die Alternative, die für Vegetarier im Kebab-Laden um die Ecke angeboten wurde. Meine Liebe für Falafel wurde geweckt, als ich auf einer Reise nach New York in einem ­israelischen Feinkostladen welche probierte. Sie waren köstlich € außen heiß und knusprig, innen locker und würzig. Ich wusste sofort, dass ich mehr davon wollte!

Es ist kein Wunder, dass so viele Länder für sich beanspruchen, die Falafel erfunden zu haben. Sie zählen zwar zu den Nationalgerichten Israels, trotzdem wird von vielen behauptet, dass der wirkliche Ursprung irgendwo in Ägypten lag, wo sie auch heute noch ein beliebter Snack zwischendurch sind. Auch Libanon, Palästina, Syrien und Jordanien behaupten, die Erfinder der Falafel zu sein. Und tatsächlich kann man überall zwischen Bagdad und Bawschar leckere Falafel finden. Die gute Nachricht ist, dass Sie Falafel mit scharfer Sauce und Tahini problemlos zu Hause selbst zubereiten können.

Es gibt schier endlose Falafel-Varianten. Die meisten werden aus Kichererbsen oder Ackerbohnen gemacht, wobei die Version mit Süßkartoffeln auch sehr lecker ist. Frische Petersilie und Koriander sind bei fast jedem Rezept dabei, auch Kreuzkümmel gehört mit zu den Standardzutaten. Bei manchen Varianten sind Cayennepfeffer, Paprika oder Chiliflocken dabei, nicht zu vergessen Salz - das ist wirklich wichtig für gelungene Falafel. Wenn sie schlecht gewürzt sind, schmecken sie schnell langweilig, darum ist es eine gute Idee, eine kleine Menge vorab zu braten und dann zu testen, bevor man die ganze Mischung zu Bällchen formt. Wenn man die Mischung außerdem kalt stellt, lassen sich die Falafel leichter formen.

Grundrezept für Falafel:

(ca. 25 Falafel)

250 g getrocknete Kichererbsen

30 g Weizenmehl

? mittelgroße Zwiebel

2 Knoblauchzehen, zerdrückt

1 EL glattblättrige Petersilie

2 EL Koriander

Schale einer Zitrone

? TL Cayennepfeffer

? TL gemahlener Kreuzkümmel

? TL gemahlener Koriander

? TL gemahlener Kardamom

? TL Backpulver

750 ml Sonnenblumenöl zum Frittieren

12 TL Sesamsamen, um die Falafel darin zu wenden

Salz

Kichererbsen zunächst in eine große Schüssel geben und mit doppelter Menge kaltem Wasser bedecken. Dann über Nacht einweichen. Am nächsten Tag die Kichererbsen zunächst abtropfen lassen.

Zwiebel, Knoblauch, Zitronenschale, Petersilie und Koriander in einen Mixer geben und mixen, bis alles fein zerkleinert ist. Gewürze, Backpulver, Salz, Mehl und 1 EL Wasser dazugeben und mit der Hand gut durchmischen. Mischung zugedeckt eine Stunde im Kühlschrank kalt stellen.

In eine tiefe Pfanne aus­reichend Öl geben, damit die ­Falafel bedeckt sind, und auf circa 180 Grad erhitzen. Mit nassen Händen ein bis 2 EL der Mischung in die Handfläche geben und gut zusammendrücken, damit sie nicht auseinanderbrechen. In den Sesamsamen leicht wenden und nach und nach jeweils 4 Minuten frittieren, bis sie schön gebräunt sind.

Abtropfen lassen und mit Papiertüchern trocken tupfen. In Fladenbrot mit Salat und Hummus servieren.

Süßkartoffel-Falafel:

Zutaten:

2 Süßkartoffeln (ca. 800 g)

120 g Weizenmehl

1 TL gemahlener Kreuzkümmel

1 TL gemahlener Koriander

2 zerdrückte Knoblauchzehen

1 EL Olivenöl

Saft einer halben Zitrone

Eine Handvoll frische Korianderblätter, gehackt

Salz und Pfeffer

Ofen zunächst auf 200 Grad vorheizen.

Rösten Sie die Süßkartoffeln als Ganze im Ofen, bis sie gerade durch sind (circa 45 Minuten bis eine Stunde). Ofen abschalten, Kartoffeln auskühlen lassen, dann schälen.

Das Fleisch der Süßkar­toffeln in eine Schüssel geben und mit einem Knethaken ­zerkleinern. Nach und nach ­Kreuzkümmel, Knoblauch, gemahlenen und frischen Koriander, Zitronensaft und Mehl ­hinzufügen. Gut mit Salz und Pfeffer würzen. Anschließend Teig im Kühlschrank circa eine Stunde abkühlen lassen.

Mit mehreren Suppenlöffeln, die man zunächst in kaltes Wasser taucht, die Mischung zu kleinen Bratlingen formen und dann auf ein geöltes Backblech legen. Anschließend im Ofen auf beiden Seiten je rund 8 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.

Mit Tahini, Salatblättern und Fladenbrot servieren.