Rund drei Wochen nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine hat die Preisspirale Fahrt aufgenommen. Von der Tankstelle über die Stromrechnung bis hin zum Supermarkt – alles wird teurer, und auf Mallorca besonders. Die Insel ist abhängig vom Warentransport, und dort explodieren die Kosten. Die Ursachen dafür liegen in Osteuropa, die Tragweite jedoch hat Mallorca ein Stück weit selbst zu verantworten: In der jetzigen Krise zeigt sich, wie sehr wichtige Weichenstellungen versäumt oder verschleppt worden sind.

Jetzt rächt sich etwa, wie wenig Alternativen es zum Auto trotz der Anstrengungen der vergangenen Jahre bislang gibt – oder wie wenig diese von eingefleischten Autofahrern angenommen werden. Nicht zuletzt die große Masse der Palma-Pendler zahlt nun die Zeche an der Zapfsäule. Auch der Abschied von den fossilen Energieträgern hat auf der Insel zu spät begonnen, wo doch die Sonne hier nicht nur reichlich, sondern auch unabhängig von geopolitischen Krisen scheint. Und nicht zuletzt die Verschmähung lokaler Produkte schlägt sich nun in höheren Kosten für Importwaren aller Art nieder.

Diese Probleme lassen sich weder schnell, noch vollständig lösen, und sowohl Balearen-Regierung als auch Zentralregierung müssen jetzt rasch besonders betroffenen Branchen und Haushalten zur Seite stehen. Das Gebot der Stunde sind dabei aber gezielte Hilfen statt allgemeine Subventionen oder Steuersenkungen bei Öl, Gas oder Kohle. Die umweltpolitischen Kosten für fossile Brennstoffe sind schließlich nicht erst seit Kriegsausbruch viel zu hoch.