Mallorca Zeitung

Mallorca Zeitung

Immer wieder die selbe Radarfalle: Autofahrer in Palma de Mallorca muss 6.000 Euro an Knöllchen zahlen

Die Mitteilungen über die Strafen wurden ihm nicht zugestellt, klagt der Mann. Dieser Vorwurf hat allerdings einen Haken

Die Radarfalle in der Straße Pompeu Fabra in Palma. DM

Das ist eine Leistung: Ein Autofahrer in Palma de Mallorca muss über 6.000 Euro an Knöllchen zahlen. Er war immer wieder an der selben fest installierten Radarfalle an der Straße Pompeu Fabra vorbeigerast. Die Höchstgeschwindigkeit dort liegt bei 40 km/h.

Dass die Summe der Bußgelder so hoch ist liegt daran, dass der Mann lange nichts von den Strafen mitbekommen hatte. Dadurch hatten sich die Beträge aufgrund der Verzugszinsen verdoppelt oder sogar verdreifacht.

Erst als der Mann Ende Mai ein Büro der Steuerbehörde aufsuchte, wurde ihm mitgeteilt, dass er die vierstellige Summe schuldig war. Die Mitteilungen seien an die Adresse gesendet worden, wo er gemeldet war, wo er aber tatsächlich seit 18 Jahren nicht mehr wohnt. Sein tatsächlicher Wohnsitz war allerdings auf seinem Führerschein angegeben.

Vorwurf der bösen Absicht

Der Mann wirft der Stadtverwaltung nun vor, mit böser Absicht gehandelt zu haben. "In einem Bürgerbüro wurde mir gesagt, dass die Benachrichtigungen an die Meldeadresse und an die Adresse geschickt werden, die auf der Fahrerlaubnis vermerkt ist. In meinem Fall wurde das nicht gemacht", beklagt sich der Raser. "Hätte man mich ordnungsgemäß informiert, hätte ich viel früher von den Strafen erfahren."

Der Betroffene hat nun Konsequenzen gezogen und sich zumindest mal an seinem tatsächlichen Hauptwohnsitz angemeldet. Mit der Strafe wird er allerdings länger hadern. Bei vielen der Vergehen ist die Einspruchsfrist abgelaufen. Finanziell sind die 6.000 Euro für ihn nicht zu stemmen. Bislang habe er 1.300 Euro abgestottert, mehr war nicht möglich. "Ich habe versucht, einen Kredit aufzunehmen, aber der wurde mir verwehrt."

Bei seiner letzten Gehaltsabrechnung seien 300 Euro einbehalten worden. "Ich glaube, das ist ein Ausblick auf das, was mir in den kommenden Monaten blühen wird", erklärt er verbittert.

Antrag auf Erlass der Schulden

Der Raser hat nun bei der Stadtverwaltung einen Antrag eingereicht, um von den Schulden befreit zu werden, zumindest aber von den Verzugszinsen - da die fehlerhafte Art der Benachrichtigung über die Strafen seiner Ansicht nach Schuld der Stadt war. Würde der Antrag akzeptiert, würde das zumindest die Höhe des zu zahlenden Betrags deutlich reduzieren.

Artikel teilen

stats