Die MZ in den sozialen Netzwerken:

Mit Alkohol und ohne Maske: Dorf auf Mallorca trotzt dem Feierverbot zu Sant Antoni

Ausgelassene Stimmung bei den Teilnehmern einer spontanen Zusammenkunft am Sonntag (16.1.) auf dem Dorfplatz von Sa Pobla. Die Polizei schritt nicht ein

Mit Alkohol und ohne Maske: Dorf auf Mallorca trotzt dem Feierverbot zu Sant AntoniG. Bosch

Offiziell waren die Feierlichkeiten aufgrund der aktuell hohen Ansteckungszahlen abgesagt: Dennoch haben sich am Sonntagnachmittag (16.1.) zahlreiche Menschen auf dem Dorfplatz von Sa Pobla getroffen. Die Anwesenden hatten sich über soziale Netzwerke verabredet, standen in Gruppen zusammen und stimmten gloses an, traditionelle Reimgesänge der Insel. Es wurde Alkohol getrunken, an die aktuell geltende Maskenpflicht hielten sich nur wenige der Teilnehmer.

Das ansonsten für Sa Pobla typische opulente Feuerwerk wurde nicht gezündet. Auch die für den Vorabend von Sant Antoni traditionellen Lagerfeuer brannten nicht. Die Polizei war bei der spontanen Zusammenkunft anwesend, schritt aber nicht ein. Es sei zu keinen Zwischenfällen gekommen.

Gottesdienst mit begrenzter Teilnehmerzahl

Gegen 20 Uhr begann in der Kirche der Gottesdienst mit den traditionellen completes. In Vor-Corona-Zeiten mündeten die dort zunächst auf Latein gesungenen Liturgien in ein mallorquinisches Gesangs-Happening, bei dem die Menschen in der brechend vollen Kirche lauthals die goigs anstimmen. Dieses Mal gab es eine begrenzte Teilnehmerzahl mit vorheriger Anmeldung.

Bei dem Gottesdienst sagte der Dorfpriester Felip Salvador Diez: "Der heutige Abend wird nicht von den Lagerfeuern und der Freude der Dorfbewohner und der Menschen, die nach Sa Pobla kommen, erhellt. Aber diese Nacht wird durch das Licht und das Feuer des Wortes Gottes erhellt."

Auch in Manacor wurde gefeiert

Auch in Manacor, einer weiteren Hochburg zu Sant Antoni, wurde gefeiert, wenngleich weniger auf der Straße als in den Bars und in Privathäusern auf dem Land. In der Kirche versammelten sich am Abend rund 300 Personen für den Gottesdienst mit Gesang. Auch hier musste man sich vorher anmelden, die Teilnehmerzahl wurde auf 30 Prozent des sonstigen Fassungsvermögens der Kirche reduziert.

Nachdem im vergangenen Jahr die Öffentlichkeit komplett ausgeschlossen war, konnte man sich dieses Jahr für eine Teilnahme bewerben, indem man in den Tagen vor der Messe bei zwei Proben mitmachte. Damit wollten die Kirchenoberen sicherstellen, dass die Leute nicht nur wegen des Event-Charakters teilnahmen. /pss

Klicken Sie hier, um mehr Inhalte für Sie zu sehen