Neben dem spanischen Zweit­ligisten Real Mallorca spielt in Palma noch ein anderer Verein Profifußball. Es ist Palma Futsal. Im Schatten des Stadions Iberostar Estadi kämpfen die Hallenfußballer im Palau Municipal d´Esports de Son Moix um Punkte in der ersten spanischen Liga. In der aktuellen Saison haben sie bereits derer 18 gesammelt, was Platz fünf der Tabelle bedeutet. Grund genug, um in einer nicht immer ganz ernst gemeinten Übersicht die Vorzüge von Futsal gegenüber Fußball darzustellen.

1. Futsal ist technisch anspruchsvoller. Durch das kleine Feld ist das Spiel wesentlich dynamischer und schneller.

2. Die Spieler tragen Schuhe, deren Marken nicht von den weltweit bekannten Herstellern stammen. Es geht nicht um gutes Aussehen, Selbstdarstellung und Werbung, sondern schlicht nur um das Spiel selbst.

3. Der Torwart trägt keine Handschuhe. Dafür hat er Knieschoner an, auf denen er wie beim Eis­hockey rutschen kann.

4. Beim Futsal ist es Pflicht, dass die Trainer einen Anzug tragen. Wie bei der Champions League.

5. Beim Futsal sitzen die Journalisten in der ersten Reihe und können schon mal einen Ball abbekommen. So können sich Spieler, wenn auch ungewollt, für schlechte Kritik revanchieren.

6. Der Ball wird beim Futsal nach einem Seitenaus nicht eingeworfen, sondern eingespielt. Falsche Einwürfe gibt es also nicht. Das lästige Training für den richtigen Einwurf entfällt.

7. Die Trikots der Spieler werden nicht dreckig in der Halle. Der Trainer kann in der Halbzeit nicht mehr das Argument - „Eure Trikots sind noch total sauber! Ihr kämpft überhaupt nicht." - benutzen.

8. Man funktioniert nur als Team. Dass ein Spieler zum Star der Mannschaft avanciert, ist praktisch unmöglich. Eins gegen eins-Duelle sind in der Halle eher selten.

9. Es darf unbegrenzt ein- und ausgewechselt werden. Die zwölf Akteure des Kaders können also alle spielen. Auf dem Feld stehen immer vier Spieler und ein Torwart.

10. Der Ball kann auf dem Hallenboden nicht verspringen. Die Spieler können nach der Niederlage nicht dem Boden die Schuld geben.

11. Es gibt keine Stockfehler, weil die Spieler den Ball meist immer erst mit der Sohle stoppen.

12. Es gibt keine Abseitsregel. Das schont zum einen die Nerven der Schiedsrichter, Spieler und Zuschauer. Zum anderen wird so nicht ständig der Spielfluss unterbrochen.

13. Ein Futsal-Spiel dauert nur 40 Minuten. So weiß man viel schneller als beim Fußball, wer der Sieger ist. Allerdings können die Teams kleinere Auszeiten nehmen. In diesen wird bei den Heimspielen von Palma Futsal Musik gespielt. Partystimmung.

14. Es gibt beim Futsal kein Freistoß-Spray, mit dem sich Schiedsrichter lächerlich machen.

15. Eine Grätsche kommt beim Futsal so gut wie nie zum Einsatz. Grobe Fouls und Verletzungen sind dadurch seltener.

16. Die zwei Schiedsrichter beobachten das Spiel von außerhalb des Spielfeldes, laufen dort die Linie rauf und runter. Anders als beim Fußball stehen sie so nicht im Weg und werden nicht ständig angeschossen.

Für den Pokal qualifiziert

Palma Futsal spielt in der Primera División, der ersten spanischen Futsal Liga. In dieser gibt es 16 Mannschaften. Beim 5:0-Heimsieg am vergangenen Freitag (28.11.) schaffte das Team von Trainer Juan Antonio Miguel die Qualifikation für den Pokal-Wettbewerb. In Palmas Kader sind unter den 14 Spielern elf Spanier und drei Brasilianer. Kopf des Teams ist Kapitän Antonio Jesús Vadillo. Zu Spitzen­spielen kommen mehrere tausend Zuschauer. Das nächste Heimspiel ist am 12.12. um 20.30 Uhr.

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