Bevor Pfirsiche, Nektarinen und Pflaumen auf unseren lokalen Märkten auftauchen, sind die ­saftig-süßsauren Aprikosen schon da und bringen viele Geschmacksvarianten zum Aufpeppen unserer Frühlingsrezepte. Aprikosen gibt es schon seit Urzeiten. Die alten Römer waren so beeindruckt von den kleinen Früchten, die schon so früh im Jahr reif sind, dass sie diese praecocium nannten - „frühreif".

Aprikosen sind süßsauer im ­Geschmack mit einem herrlich duftenden Charakter und einer Mischung aus frischen und tropischen Nuancen. Sie sind seidig glatt mit weicher, samtiger Haut, deren Farbe von einem blassen Gelb bis zu einem tiefen Orange reicht. Obwohl die Farbe einer Aprikose nicht gleichzeitig ein Garant für ihr Aroma ist, sollte man sehr blasse Sorten meiden und darauf achten, dass die Haut nicht faltig oder beschädigt ist. Das Fruchtfleisch sollte leicht bissfest sein. Am besten kauft man pralle, noch einigermaßen feste Aprikosen - diese sind innen meist weich und saftig, sollten aber schnellstmöglich verzehrt werden.

Aprikosen haben wenig Kalorien und viele Nährstoffe. Beispielsweise decken drei frische Aprikosen die Hälfte der Vitamin-A-Menge, die man täglich braucht, dazu eine gesunde Dosis Vitamin C, Kalium und Ballaststoffe. Zudem haben sie einen hohen Anteil an Beta­-Carotin, ein Antioxidans, das freie ­Radikale, die Zellschäden verur­sachen, neutralisiert.

Manchmal finde ich, dass frische Aprikosen roh etwas enttäuschend schmecken. Wenn man sie aber leicht erhitzt und ein wenig süßt, wird man durch ein herrliches Geschmackserlebnis belohnt. Sie können mit fast allem kombiniert werden - besonders lecker aber schmecken sie zu Mandeln, Schokolade, Vanille oder Orangen. Aprikosen gehen aber auch mit ­Ziegenkäse sowie Schweine- und Lammfleisch eine wunderbare Kombination ein.

Aprikosen, die noch hart sind, sollten Sie zum Reifen ein bis zwei Tage in eine braune Papiertüte geben. Reife Aprikosen sollte man hingegen im Kühlschrank aufbewahren, damit sie nicht überreif werden. Frische Aprikosen können tiefgekühlt werden: einfach die Frucht halbieren, den Kern entfernen und auf einem Backblech einfrieren. Wenn sie gefroren sind, in einen verschließbaren Plastik­beutel füllen.

Eine weitere Frucht, die man im Mai gut essen kann, ist die japanische Wollmispel, im Spanischen „níspero". Es gibt viele verschiedene Varianten, jede mit etwas anderem Aussehen. Normalerweise ist sie birnenförmig mit glatter, dunkeloranger bis orangegelber Haut. Sie hat weiches, cremiges, gelbes Fruchtfleisch mit einem süßsauren Geschmack und in der Mitte zwei bis vier große Kerne. Die zwei am häufigsten vorkommenden Arten in Spanien sind die algerischen Mispeln (Algar) und die Tanaka-Mispeln. Wollmispeln sind im April, Mai und Juni reif - normalerweise werden sie roh gegessen, da sie jedoch über einen hohen Anteil an Pektin verfügen, können sie sehr gut zu Marmelade oder anderem Eingemachten verarbeitet werden.

Gebratene Aprikosen mit Sherry, Safran und Mandeln

Zutaten für 4 Personen

8 reife Aprikosen, halbiert und ­entsteint

6 EL süßer Sherry

3 EL brauner Zucker

25 g Mandelblättchen

25 g kalte Butter

2 TL flüssiger Honig

Eine Prise Safran

Vanilleeis

Den Ofen auf 200°C beziehungsweise 180°C Umluft oder Gas Stufe 6 vorheizen.

Dann eine flache Auflaufform mit Butter einfetten. Die Aprikosenhälften mit der Schnittseite nach oben darauf anrichten.

Zucker, Honig und Safran in einen kleinen Topf geben und den ­süßen Sherry dazugeben. Zum Ko­chen bringen und die kalte Butter darin verquirlen.

Das dann über die Aprikosen gießen und mit Mandelblättchen bestreuen. Die Auflaufform kommt dann 15 Minuten in den Ofen, bis die Aprikosen weich und goldbraun sind. Die Aprikosen und den Sirup auf vier Teller verteilen und mit ­Vanilleeis servieren.