Zecken (Span. garrapatas) leben nicht auf Bäumen, denn höher als eineinhalb Meter kommen sie nicht. Dafür kann man sie sich schon bei Spaziergängen durch hohes Gras einfangen. Hat die Zecke eine geeignete Stelle auf der Haut gefunden, dringt sie mithilfe ihres Stich- und Saugapparates in die Haut ein. Das dauert circa zehn Minuten. Während sie sticht, wird Speichel, der schmerz- und gerinnungshemmende Substanzen enthält, in die Wunde abgegeben. Daher bemerkt man es oft nicht.

Durch den Zeckenbiss können schwere Krankheiten übertragen werden wie die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die sich im Speichel der Zecke befinden. Einen wirksamen Impfstoff gibt es bisher nur gegen die FSME. Daher ist es besonders wichtig, nach einem Zeckenbiss die Bissstelle zu beobachten. Entsteht nach einigen Tagen ein kreisrunder, roter wandernder Fleck, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden, um frühzeitig eine Therapie einzuleiten. Beim Aufenthalt in Gefahrengebieten ist es besser, Kleidung mit langen Ärmeln, langen Hosen und festes Schuhwerk zu tragen. Streifzüge durch Unterholz und hohes Gras sollte vermieden werden. Spezielle Insektenschutzmittel können die Zecken für wenigstens zwei Stunden abhalten. Entdeckt man trotzdem eine Zecke, so sollte sie mit einer speziellen Zeckenzange vollständig entfernt und die Bissstelle mit Hautdesinfektionsmittel betupft werden.

Der Autor ist Kardiologe und Internist in der Clínica Picasso in Palma, Tel.: 971-22 06 66.