Spaniens König Juan Carlos geht deutlich auf Distanz zu seinem wegen angeblich dubioser Geschäfte in die Schlagzeilen geratenen Schwiegersohn Iñaki Urdangarín. Der Ehemann von Infantin Cristina und Herzog von Palma wird aus dem öffentlichen Leben der Monarchen- Familie vorerst verbannt. Der 43-Jährige werde bis auf weiteres nicht mehr an offiziellen Aktivitäten der Royals teilnehmen, gab der Verwaltungschef des Königshauses, Rafael Spottorno, am Montag (12.12.) bekannt.

Seit Wochen vergeht kaum ein Tag, an dem die Medien nicht über die Geschäfte des Königs-Schwiegersohns berichten. Die Sonderstaatsanwaltschaft für Korruptionsdelikte verdächtigt den früheren Profi-Handballer, als Chef einer gemeinnützigen Stiftung zusammen mit einem Partner Millionen Euro von den Regionalregierungen auf den Balearen und Valencia kassiert zu haben. Die Stiftung soll Kongresse zu überhöhten Preisen veranstaltet und fiktive Rechnungen für erfundene Dienstleistungen ausgestellt haben. Einen Teil der Einnahmen soll Urdangarín nach Angaben der Ermittler in eigene Firmen geschleust haben. Der Herzog von Palma läuft deswegen Gefahr, als erstes Mitglied der königlichen Familie auf die Anklagebank zu müssen.

Das Königshaus kündigte zudem an, künftig seine wichtigsten Ausgaben auf seiner Homepage offenzulegen. Juan Carlos darf über das Geld, das der Palast aus der Staatskasse erhält, frei entscheiden. In diesem Jahr waren dies 8,4 Millionen Euro. Das spanische Königshaus bekommt zwar weniger Geld als die Monarchien anderer Länder in Europa, aber die Verwendung wird nicht vom Rechnungshof kontrolliert.