Der Schwiegersohn von König Juan Carlos, Iñaki Urdangarin, gegen den auf Mallorca wegen Korruption ermittelt wird, will Handball-Trainer in Katar werden. Die Ausreise aus Spanien ist möglich, da die Staatsanwaltschaft den Reisepass des Herzogs von Palma nicht als Sicherheit einziehen wird, wie die Zeitung "La Vanguardia" berichtet. Urdangarin habe dem König bereits mitgeteilt, dass er das Angebot als Co-Trainer von Valero Rivera in Doha in dem Emirat annehmen werde, falls dieser das Training der dortigen Nationalmannschaft übernehmen werde.

Urdangarin muss sich unter anderem wegen Verdacht auf Betrug, Veruntreuung und Steuerhinterziehung verantworten. Der Ex-Handball-Nationalspieler kassierte zwischen 2004 und 2006 Millionen­summen unter anderem von der balearischen Landesregierung für die Ausrichtung von Tagungen. Die Rechnungen waren nach Erkenntnissen der Ermittler aufgeblasen, Leistungen nicht nachvollziehbar. Der Skandal weitete sich vor kurzem aus, nachdem auch die Vorladung von Urdangarins Frau Cristina, der Tochter von König Juan Carlos, bekannt wurde.

Das spanische Königshaus hatte sich in einer ersten Stellungnahme „verwundert" über den Kurswechsel von Castro gezeigt. Man begrüße die Entscheidung der Staatsanwaltschaft, die Vorladung anzufechten. Im Fall von Urdangarin war das Königshaus in den vergangenen Monaten auf Abstand gegangen war, während Cristina öffentlich weiter zu ihrem Mann hielt. Die Zeitung „El Mundo" spekuliert allerdings, dass Ex-Sozius Torres auch E-Mails über einen angeblichen Seitensprung Urdangarins vorrätig hat. Dabei stehen der spanischen Monarchie auch so schon schwierige Zeiten bevor.