Auf Mallorca regt sich erneut Widerstand gegen den Import von vorbehandeltem Restmüll aus Nordirland. Für Samstag (10.12.) hat die Umweltschutzorganisation Gob deshalb gemeinsam mit der Bürgervereinigung "No volem ser el femer d'Europa" (Wir wollen nicht die Müllhalde Europas sein) zu einem Protestmarsch aufgerufen, der um 17 Uhr am Strand von Port d'Alcúdia startet und bis zum Sitz der Hafenbehörde im dortigen Fährterminal führen soll. In dem Hafen im Nordosten der Insel legen die Schiffe an, die den irischen Müll auf die Insel bringen.

Der Protest richtet sich auch gegen den neuen Abfallwirtschaftsplan, den der Inselrat am Donnerstag (8.1.) auf den Weg gebracht hat. Das Dokument schreibe das Modell des Müllimports fest, so der Vorwurf. Trotz der Ablehnung der Bevölkerung sehe der neue Plan auch für die kommenden fünf Jahre die Einfuhr von vorbehandeltem Restmüll aus Europa nach Mallorca vor.

Der Inselrat hatte den Import mit der fehlenden Auslastung der Müllverbrennungsanalge Son Reus bei Palma begründet: Da der auf der Insel produzierte Abfall nicht ausreicht, um die überdimensionierte Einrichtung zu betreiben, wird seit Januar 2013 Müll aus anderen Ländern auf der Insel verbrannt.