Der vor drei Monaten auf Mallorca verhaftete mutmaßliche IS-Unterstützer Mohamed Harrak bleibt vorerst im Gefängnis. Die Strafrichter in Palma verlängerten die Untersuchungshaft für den 26-jährigen Mann, dem vorgeworfen wird, im Namen des Terrornetzwerks an der Planung von Attentaten in Spanien beteiligt gewesen zu sein.

Harrak saß zunächst im Gefängnis in Palma, wurde aber dann aus Sicherheitsgründen in eine Haftanstalt in Algeciras verlegt, wo er nach wie vor einsitzt. Als mutmaßlicher Terrorist gelten für ihn besondere Sicherheitsvorschriften. Die Verteidigung hatte seine Freilassung beantragt, da keine Fluchtgefahr bestehe und seine Familie auf Mallorca lebe. Diesen Antrag lehnten die Richter nun ab, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Freitag (22.7.) berichtet.

Die Ermittler gehen davon aus, dass Harrak in sozialen Netzwerken im Internet Freiwillige für den bewaffneten Kampf in Syrien und für Anschläge in Spanien anwarb. Dafür soll er mindestens vier verschiedene Identitäten benutzt haben. Anscheinend war der Verdächtige kurz davor, selbst nach Syrien zu reisen, um sich dort dem islamistischen Kampf anzuschließen. Den Ermittlungen zufolge soll der 26-Jährige mehrfach vergeblich versucht haben, sich in die spanische Armee beziehungsweise in die Fremdenlegion einzuschreiben.

Der Verdächtige bestreitet die Vorwürfe. Den Ermittlern gegenüber gab er an, sich im Auftrag des spanischen Geheimdienstes in die sozialen Netzwerke der radikalen Islamisten infiltriert zu haben. Er gab zu, der Autor der radikalen Aufrufe im Internet gewesen zu sein, stellte sie jedoch in Zusammenhang mit seinem angeblichen Auftrag des Geheimdienstes. /tg