Die unaufhörliche Comedyshow der acht Ultra-Toreros von Vox im Balearen-Parlament ist zu einer kollektiven Farce verkommen. Der Generalísimo Francisco Franco, dessen „vielschichtige“ Dimension diese Abgeordneten gerade hervorgehoben haben, würde sich schämen, wie seine toxische Erbschaft vergeudet wird von den lächerlichsten Figuren, die das Balearen-Parlament je beherbergt hat. Und dabei ist die Konkurrenz auf diesem Gebiet groß.
Das neueste Kapitel des Zerfalls von Vox Baleares kann nicht analysiert, sondern nur trivialisiert werden. Die Überläuferpartei spaltet sich nicht in Lager, jeder Abgeordnete kümmert sich ausschließlich um seine eigene Zukunft. Die Volksvertreter scheren sich nur um ihre Gehälter und die ihrer Familien.
Vox-Wähler müssen vor eigenen Volksvertretern geschützt werden
Die Wähler der gemäßigten Ultrarechten zu bemitleiden, stand eigentlich nicht auf dem Programm, aber der Betrug, den sie erlitten haben, geht weit über die massenhafte Desertion aus, die die Partei zu einem Schatten ihrer selbst macht. Die Anhänger von Vox müssen nicht vor Pedro Sánchez geschützt werden, sondern vor der Schmiererbande ihrer gewählten Funktionäre.
Und doch regiert Vox die Balearen. Gegen Bezahlung natürlich. Das belegt das von PP und Vox geschlossene Regierungsabkommen, mit seinen detailliert aufgeführten 110 Punkten. Insofern zielt die Zeremonie der beschleunigten Selbstauflösung der Neofranquisten direkt auf den Regierungssitz Consolat de Mar ab.
Leider hat die Einäscherung ihres Partners Ministerpräsidentin Marga Prohens, sehr beschäftigt an der Nahostfront, überrascht. Die Konservative prangerte leidenschaftlich „den wahllosen Angriff des iranischen Regimes auf Israel“ an, einen Konflikt, der mehr ihren unbestrittenen staatsmännischen Qualitäten entspricht als der Streit jener Partei, der sie ihre Regierungsmacht verdankt. Prohens verweist auf eine interne Angelegenheit, besser wäre wohl, von Entfremdung zu sprechen.
