Das Landgericht in Palma hat einen Mann zu achteinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil er versucht hatte, einen Arzt mit einer Schere zu töten. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte das Opfer hinterrücks angegriffen hatte. Das Opfer erlitt bei dem Angriff zwar keine ernsthaften Verletzungen, der Täter muss ihn jedoch für den entstandenen psychischen Folgen mit 8.000 Euro entschädigen.

Angriff mit chirurgischer Schere

Die Tat ereignete sich am Morgen des 9. Februar 2023 in einer Privatklinik, nachdem der Angeklagte in einen Verkehrsunfall verwickelt war. Der Arzt bemerkte damals, dass der Patient ihn mit seinem Mobiltelefon filmte und wies ihn darauf hin, dass er dies nicht ohne seine Erlaubnis tun dürfe. Daraufhin stürzte sich der Angeklagte mit einer chirurgischen Schere auf ihn. Er versuchte, den Arzt damit am Hals und an der Brust zu verletzen. Das gelang ihm nicht, da die Schere über eine abgerundete Sicherheitsspitze verfügte. Das Opfer erlitt bei dem Angriff nur leichte Verletzungen.

In der Urteilsbegründung hieß es, es habe „ein eindeutiger Wunsch bestanden, den Tod der anderen Person mittels eines plötzlichen und unerwarteten Angriffs herbeizuführen, wobei man sich die Tatsache zunutze macht, dass das Opfer mit dem Rücken zum Angreifer stand.“ Ein Angriff auf einen Arzt gilt im spanischen Strafgesetzbuch als Angriff auf die Staatsgewalt.