­Der spanische Ministerpräsident und Generalsekretär der Sozialisten, José Luis Rodríguez Zapatero, hat mit einem Wahlkampfauftritt in Inca am Freitag (13.5.) die Anhänger auf Mallorca mobilisiert. Die oppositionelle Volkspartei dürfe sich nicht zu früh freuen, "ab Sonntag wird die PP nervös und wir haben Grund zum Feiern", so Zapatero vor rund 3.000 Anhängern. Damit spielte der Politiker auf erwartete neue Umfragewerte an, in denen der Vorsprung der Konservativen offenbar geringer ausfällt. Bislang sagen die Umfragen einen Wahlsieg des konservativen Herausforderers José Ramón Bauzá über den sozialistischen Balearen-Premier Francesc Antich voraus.

Zapatero versprach zudem, sich für eine weitere finanzielle Besserstellung der Balearen einzusetzen, auch im derzeitigen Streit um Mittel über 240 Millionen Euro, die die Landesregierung bereits in ihrem Haushalt eingeplant hatte. Der Spanien-Vorsitzende der Sozialisten verwies auf Fortschritte bei der Pflegeversicherung, die für neue Jobs gesorgt habe, sowie etwa auf das Konjunkturprogramm Plan E, mit dem allein in Palma 172 Projekte für Sanierungsarbeiten und zur Verschönerung der Stadtbilds ausgeführt worden seien.

Die Anhänger waren mit rund 30 Bussen aus Palma und umliegenden Dörfern nach Inca gebracht worden. Zunächst hatte Sorge geherrscht, ob der in der Wählergunst gefallene Zapatero genügend Publikum anziehen würde. Für Sympathiebekundungen sorgte ein PSOE-Anhänger schwarzer Hautfarbe: Als Zapatero für Toleranz und Fremdenfreundlichkeit warb, erhob er sich spontan und reckte seine Faust. Grund zum Feiern hatte zudem Aina Calvo, Bürgermeisterin von Palma: Sie wurde am Freitag 42.

PP-Kandidat Bauzá besuchte unterdessen einen Arbeitslosen in der Gemeinde Llucmajor. Vor Medienvertretern konnte dieser seine Sorgen loswerden. Bauzá bezeichnete die Arbeitslosigkeit auf den Balearen als Drama, 40.000 Familien seien betroffen.

In Spanien werden am 22. Mai die Landesparlamente neugewählt. Gleichzeitig finden Wahlen in den Kommunen statt, auch der Inselrat auf Mallorca wird neugewählt.