Von Thomas Zapp

Ihr Club steht auf Tabellenplatz vier und hat seinen Trainer entlassen. Haben Sie damit gerechnet?

Gar nicht. Ich war auch sehr überrascht. Aber natürlich weiß ich nicht, welche Vorgeschichte das über die vergangenen Jahre hat. Ich weiß, dass es Konflikte mit Sportdirektor Amadeo Carboni gab.

Der sich ja besonders für Ihre Verpflichtung starkgemacht hatte und dann gehen musste. Wie war Ihr Verhältnis zum Trainer?

Nach dem Tschechien-Spiel mit der deutschen Nationalmannschaft saß ich in der Liga wieder auf der Bank (beim 4:2-Sieg gegen Deportivo La Coruña, d.Red.) Dann verloren wir in der Champions League gegen Trondheim, danach stand ich wieder im Tor. Das Hin und Her verstand ich nicht. Es ist doch wichtig, im Tor Kontinuität zu schaffen, nicht immer zu wechseln. Mal sehen, wie es unter dem neuen Trainer wird.

Haben Sie vor Ihrem Wechsel gewusst, wie beliebt Santiago

Cañizares, Ihr Konkurrent um den Torwartposten, im Club ist?

Ja, klar. Das ist doch normal. Der ist schon ewig hier im Club. Aber ich beklage mich nicht. Es läuft gut für mich. Viele haben mich vorher gewarnt, nach Valencia zu wechseln. Aber ich bin auf einem guten Weg.

Das ist auch wichtig, um sich für die Nationalmannschaft zu empfehlen, mit der Sie sich auf Mallorca im Mai auf die EM vorbereiten. Rechnen Sie damit, 2008 die Nummer eins im deutschen Tor zu sein?

Nein, das kann ich nicht. Jogi Löw hat sich ja schon festgelegt. Er will bis zur EM nicht wechseln. Bis dahin wird die Rangfolge so bleiben, wie sie ist (Jens Lehmann vor Timo Hildebrand, d.Red.). Ich bin bei diesem Thema ganz relaxt, will einfach nur von Spiel zu Spiel mein Bestes geben.

Haben Sie sich schon mit Ihrem nächsten Gegner Real Mallorca auseinandergesetzt?

Die haben gegen Español Barcelona 2:2 gespielt, gegen die haben wir verloren. Die sind also ernst zu nehmen. Allerdings sind wir momentan auswärts stärker als im heimischen Stadion, auch wenn wir zuletzt in Sevilla verloren haben.

Welche Liga halten Sie für stärker, die Primera División oder die Bundesliga?

Für mich ist die spanische Liga eindeutig stärker. Das liegt daran, dass hier einfach viele internationale Topspieler in den Clubs spielen, hier gibt es ein höheres Niveau als in Deutschland.

Verfolgen Sie noch die Geschicke Ihres Ex-Clubs VfB Stuttgart?

Natürlich, da habe ich ja ewig gespielt (1995-2007, d.Red.). Ich telefoniere regelmäßig mit den ehemaligen Mitspielern. Ich bin überzeugt, dass der VfB sich aus der aktuellen Krise wieder herausspielen wird. Die packen´s wieder.

Einer Ihrer ehemaligen Mitspieler kickt in Sevilla: Andy Hinkel. Haben Sie Kontakt zu ihm?

Nach dem Sevilla-Spiel musste ich länger bleiben wegen der Dopingprobe. Da habe ich Andy im Stadion getroffen. Wir haben uns ein bisschen unterhalten, das war gut. Auch in der Sommerpause trafen wir uns.

Hinkel trägt sich mit Abwanderungsgedanken aus Spanien ?

Das ist normal, wenn er nicht spielt. Aber auch in Sevilla hat es einen Trainerwechsel gegeben. Jetzt will er es unter dem neuen Trainer noch einmal probieren.

Wie haben Sie sich in Spanien eingelebt?

Ich verstehe immer mehr Spanisch, wenngleich es beim Training noch Verständigungsschwierigkeiten gibt. Aber ich bin für die kurze Zeit sehr zufrieden, ich habe gute Leute kennengelernt, eine Superwohnung gefunden und finde die Stadt klasse.

In der Champions-League-Gruppe B stehen Sie auf dem letzten Platz. Wie geht es weiter?

Wir haben noch alle Chancen. Natürlich müssen wir jetzt gegen Trondheim gewinnen. Und dann haben wir das Heimspiel gegen Schalke. Da ist ein Sieg Pflicht.

Am Freitagabend (2.11.) gibt Timo Hildebrand im Hotel Nixe Palace ab 20.30 Uhr Autogramme, an der Seite von Fernando Morientes oder David Silva. Das Hotel Nixe Palace liegt an der Avenida Joan Miró, 269 in Cala Major, Palma. In der Druckausgabe lesen Sie außerdem:Real Mallorca: Packender Punktgewahl in UnterzahlUngeliebte FavoritenBasketball: Der Star, den Deutschland nicht wollte