Zumindest Jürgen Kramny verbreitet ein wenig Lockerheit. Nach der zweiten Trainingseinheit des VfB Stuttgart auf dem Platz des Hilton-Hotels Sa Torre am Donnerstagmittag (28.4.) schnappt sich der Übungsleiter den Ball und stellt zwei seiner Assistenten auf dem Platz auf, um selbst ein paar Aufwärm- und Passübungen zu absolvieren.

Die Spieler dagegen wirken in sich gekehrt, viele schlendern mit hängenden Köpfen in Richtung Duschen. Einige grüßen die sieben interessierten Zaungäste, die sich das Training der Schwaben nicht entgehen lassen wollten. Dass hier über einer Truppe junger Männer mit Bubigesicht das Damoklesschwert des Abstiegs schwebt, muss man nicht dazusagen. Man spürt es förmlich.

Zuvor haben die sich die Spieler bei einem Trainingsmatch verausgabt. Kramny ist großteils zufrieden, lobt seine Jungs. Was sie auf den Rasen zaubern, sieht nicht schlecht aus, nur beim Abschluss hapert es ein wenig. Dabei ist doch eigentlich die Abwehr die Achillesferse.

Der VfB, derzeit zwei Punkte vor dem Relegationsplatz 16, den Werder Bremen einnimmt, hat noch drei Spiele Zeit, den seit Jahren drohenden Absturz in die Zweitklassigkeit zu verhindern. Die wichtigste Partie steht am Montag (2.5.) an. Gegner ist Werder Bremen. Ein Sieg würde die Stuttgarter in eine regelrecht komfortable Situation bringen. Bei einer Niederlage würden die Stuttgarter selbst auf den gefürchteten Relegationsplatz abrutschen. Deshalb musste zu besonderen Maßnahmen gegriffen werden. Sportvorstand Robin Dutt und Trainer Jürgen Kramny wollten mit einem Kurztrainingslager die Mannschaft noch enger zusammenschweißen und auf den Endspurt fokussieren.

Nach den guten Erfahrungen im Wintertrainingslager im türkischen Belek, nach dem der VfB plötzlich mehrere Spiele hintereinander gewann, hoffen die Verantwortlichen nun auf einen Wiederholungseffekt. Vier Trainingseinheiten stehen auf der Insel an, eine am Mittwochnachmittag nach der Landung, zwei am Donnerstag und eine am Freitag vor dem Heimflug am Nachmittag. Neben den Einheiten, die sich in Umfang und Intensität nicht von denen unterscheiden, die man in Stuttgart absolviert hätte, stehen auch Mannschaftsbesprechungen an.