Von Roland Otto

Dieser Landsitz wurde im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts von der Familie Muntaner erbaut. Von dem Anwesen erreicht man dann kurz darauf die Urbanisation Es Cocons. Die kleine Siedlung am Waldrand wurde Anfang der 80er Jahre von einem deutschen Investor errichtet, der zwischenzeitlich auch die Possessío Es Cocons mit ihrem Grund und Boden erworben hatte.

Weiter geht es bei dem Abzweig zur Urbanisation geradeaus auf dem Hauptweg bis zu den Häusern von Ca na Moragues. Hier endet die Fahrbahn. Eine Karrenpiste verläuft nun durch das idyllisch gelegene Ende der Talsenke Coma Gran, in der sich noch zwei Wochenendhäuschen und schmale Felder mit derzeit blühenden Mandelbäumen befinden.

Die Route steigt nun an. Obwohl keine Steinmännchen oder Farbmarkierungen vorhanden sind, ist der Wegverlauf immer eindeutig. Schließlich werden die Cases de la Cova, auch Cova del Senyor Guillem genannt, erreicht. Das Haus wurde in eine tiefe Höhle hineingebaut und ist in seiner Skurrilität nur mit den Cases des Cosconar, die in der Nähe des Klosters Lluc gelegen sind, vergleichbar. Das Höhlenhaus wird nicht mehr bewohnt. In seinem Innern ausgebreitete Decken deuten darauf hin, dass es nur noch als Lagerstätte Verwendung findet. Die überhängenden Felswände bei einer Picknickstelle und einem Backofen sind quadratmeterweise sehr stark verkohlt, was augenscheinlich einer Unachtsamkeit beim Grillen geschuldet ist.

Von der Cova del Senyor Guillem führt ein steiniger Weg in Kurven steil nach oben. Man passiert ein zu öffnendes Gattertor (wieder schließen!) und wandert entlang gemauerter Terrassen mit Ölbäumen und vorbei an zwei kleineren Gebäuden bis zu einem weiteren Tor, bei dem sich eine Tafel des balearischen Umweltministeriums befindet, die das Fahren mit Quads und Geländemotorrädern verbietet.

Nun beginnt auf einer Forstpiste der steile Aufstieg durch einen dichten Steineichen- und Kiefernwald. Auf diesem Abschnitt der Tour sucht man ebenfalls vergeblich nach Steinmännchen oder anderen Markierungen. Der Wegverlauf ist jedoch auch hier immer eindeutig. Der Wanderer bleibt auf der Hauptroute und gelangt nach rund 45 Minuten (gerechnet nach den Cases de la Cova) zu einem offenen grünen Eisentor und wenig später zu dem Picknickplatz Ca´s Garriguer. Neben einer Schutzhütte stehen dort Tische und Bänke.

Von dem Rastplatz wandert man auf einer breiten Fahrbahn etwa 200 Meter geradeaus weiter bis zu einer Linkskurve, bei der rechts auf einen Weg abgebogen wird. An dieser Stelle steht ein Schild mit der Warnung vor Waldbrandgefahr. Die Piste verläuft jetzt steil nach oben bis zu einem Köhlerplatz. Dort verengt sich der Weg zu einem Pfad (Steinpyramide), der sich dann in engen Kehren sehr steil nach oben windet. Regelmäßig gesetzte Steinmännchen zeigen dabei die Richtung.

Schließlich stößt man auf einen breiten Weg. Ein Schild ýPenyals d´Honor" weist geradeaus auf einen Trampelpfad, auf dem nach zehn Minuten (Steinmännchen) die Doppelspitze Penyals d´Honor erreicht wird. Auf dem linken Gipfel steht eine grüne Hütte, die im Sommer als Brandausguck dient.

Die Aussicht aus fast 820 Metern Höhe ist phänomenal. Nach Süden schweift der Blick über die Bucht von Palma bis zur Inselgruppe Cabrera. Im Norden sind die Buchten von Pollença und Alcúdia auszumachen. Beeindruckend sind auch die westlich gelegenen Tausender Teix, l´Ofre und Puig de sa Rateta. Tief im Südwesten sind der Puig de Galatzó und der s´Esclop zu erkennen.

Nach einer ausgedehnten Pause steigt man wieder zu der Gabelung ab, wendet sich nach rechts und biegt nach etwa fünf Minuten bei einer Wegteilung (hier steht eine weitere Tafel mit der Warnung vor Waldbrandgefahr) links ab. Schließlich wird bei einem an den Seiten zu umgehenden Holztor eine Fahrbahn erreicht, auf der rechts 30 Meter bis zu einer Gabelung zu gehen ist. Ein roter Pfeil an einem Baum und ein Steinmännchen verweisen rechts auf einen breiten Weg. Kurz darauf passiert man ein grünes Wasserbassin, biegt wenig später bei einem Schild ýBunyola" links ab und nimmt bei einem gut erhaltenen Kalkofen den rechten Abzweig (Schild ýCamí d´es Grau, Bunyola").

Die Piste führt nun weiter talwärts. Bei dem Schild ýMirador" lohnt sich rechts ein kurzer Abstecher zu einer Aussichtsplattform. Dort bietet sich ein herrlicher Ausblick auf die Serra d´Alfàbia und das Vall d´Honor. Anschließend begibt man sich wieder zurück zu dem Schild ýMirador" und wandert dann weiter auf einem steinigen Trampelpfad, folgt dabei der Beschilderung ýBunyola", Holzpfostenpfeilen und Steinmännchen, bis man nach etwa 30 Minuten die ersten Häuser der Oberstadt Bunyolas erreicht.

Information

Wegstrecke: 15 Kilometer

Nettogehzeit: 5 Stunden

Höhenunterschied: 650 Meter

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-13, der Ma-2040 und Ma-2032 bis Bunyola.

Etwa 200 Meter vor dem Ortseingang biegt rechts eine Asphaltpiste ab (Schild ýEs Cocons").

Tourencharakter: Mittelschwere Wanderung auf Straße, Waldwegen und steinigen Pfaden.

Die Route ist bis zum Picknickplatz Ca´s Garriguer nicht mit Wegweisern (Steinmännchen oder Schildern) versehen.

Der Routenverlauf ist nach der vorliegenden Wegbeschreibung jedoch kein Problem.

Ausrüstung: Wanderstiefel.

Einkehr: Lokale in Bunyola.