Touristen fühlen sich auf Mallorca willkommen
In den spanischen Medien ist von Tourismusphobie die Rede, doch bei den Urlaubern kommt davon nicht viel an. Sie können die Sorgen mancher Einheimischer sogar nachvollziehen
Tourismusphobie - das Wort ist durch Protestaktionen einer radikalen Jugendorganisation derzeit eines der Themen in den spanischen Medien. Die Urlauber auf Mallorca scheinen sich jedoch weiterhin willkommen zu fühlen.
Wie eine Umfrage der spanischen MZ-Schwesterzeitung Diario de Mallorca zeigt, können viele der Gäste auf der Insel sogar nachvollziehen, dass die Touristenmassen nicht nur Vorteile für die Bevölkerung mit sich bringen. Tourist Jörg hat im Fernsehen von den Protesten mitbekommen. "Ich kann sie ein Stück weit verstehen", berichtet er. Ebenso Ingrid und Michael. "Es ist so voll auf den Straßen, wir haben auch schon im Stau gestanden", berichten sie. Zurückweisung spüren sie jedoch nicht.
"Wir fühlen uns gut hier in Palma und wurden in keinster Weise attackiert", zitiert die Zeitung auch den deutschen Urlauber Maikol. Demonstrationen, touristenfeindliche Graffitis oder gar direkte Zurückweisung hat keiner der Befragten erlebt. Alle sind sich einig: "Wir werden hier gut behandelt."
Hintergrund: Am vergangenen Dienstag (1.8.) hatten Mitglieder der links-separatistischen Jugendorganisation Arran an Palmas Yachthafen Bengalos angezündet und Restaurantgäste mit Konfetti beworfen. Auf einem ihrer Banner stand geschrieben: "Tourism kills Mallorca". Insel-Politiker fast aller Parteien kritisierten die Aktion stark. Erst Ende Juli hatten Arran-Mitglieder in Barcelona einen Touristen-Bus gestoppt, die Reifen zerstochen und mit einem Graffiti "Tourismus tötet die Stadtviertel" versehen. /somo
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