Die Menschen in Sant Llorenç sind auch am Samstag noch beeindruckt von der überwältigenden Hilfsbereitschaft, die ihnen tags zuvor entgegengeschlagen war. Bis zu 1.300 Menschen von der ganzen Insel kamen in den von der Flutkatastrophe heimgesuchten Ort, um Schlamm zu schippen und Trümmer zu beseitigen. Daneben waren 750 offizielle Einsatzkräfte gekommen. Weitere 100 Freiwillige arbeiteten in Canyamel. Und die hauptsächlich jungen Helfer machten ihre Arbeit vor allem in Sant Llorenç so effektiv, dass für Samstag und Sonntag die Freiwilligendienste abgesagt werden konnten. Es werden schlicht keine Helfer mehr benötigt.

Guillem Diaz war mit insgesamt 120 Helfern aus Santanyí angerückt. Er schilderte sene Eindrücke gegenüber dem "Diario de Mallorca": "Hier vor Ort sieht es noch viel schlimmer aus als im Fernsehen. Wir sind zunächst auf den Dorfplatz gegangen, wo es ziemlich unkoordiniert zuging. Es gab eine riesige Schlange von Leuten. Wir sind dann zu dritt oder zu viert einfach losgezogen, um in den Straßen und den Häusern aufzuräumen."

Constanza Vidal rückte mit zehn Freunden aus Palma an. Sie war bereits am Vortag da, um Lebensmittel und Kleidung auszugeben. "Heute haben wir Arbeitskleidung mitgebracht, Besen und Eimer. Es sieht aus wie in einem Entwicklungsland hier. Mich hat die Menge der Leute beeindruckt, die hier sind. So geht das Arbeiten von allein, die Energie kommt ganz automatisch aus deinem Inneren. Ich bin sehr beeindruckt vom Ausmaß der Zerstörung. Die einen haben alles verloren und zwei Straßen weiter ist es, als sei nichts passiert."

Magda aus Bunyola kam ebenfalls mit einigen Freunden, um zu helfen. "In einem Haus haben wir die Vorratskammer geleert. Man musste alles wegschmeißen." Und Marta Aguilà aus Sineu unterstützte Freunde, die in Sant Llorenç wohnen und die Folgen der Flutkatastrophe beseitigen müssen. "Hier an dieser Stelle hat die Sturzflut besonders viel Wasser mit sich geführt. Es gab unglaublich viel Schlamm." /jk