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Die Corona-Kurve fällt nachhaltig - aber nicht überall gleich schnell

Gesundheitsministerin Patricia Gómez ruft bei einer Pressekonferenz am Donnerstag (28.1.) weiterhin zu Disziplin auf. Neue Daten zum Fortschritt der Impfkampagne

Die Corona-Kurve fällt nachhaltig - aber nicht überall gleich schnellFoto: DM

Die Corona-Inzidenz auf Mallorca nimmt seit einigen Tagen kontinuierlich ab. "Wir sind dabei, die dritte Welle einzudämmen", erklärte die balearische Gesundheitsministerin Patricia Gómez bei einer Pressekonferenz am Donnerstag (28.1.). Dennoch seien die Zahlen weiterhin "sehr hoch". Derzeit liegt die Gesamtinzidenz der Balearen bei 648,8 Fällen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen 14 Tagen, wie der Corona-Sprecher der Regierung, Javier Arranz, hinzufügte.

Mallorca allerdings liegt mit 379 Fällen deutlich unter dem balearischen Durchschnitt, die Restriktionen zeigten Wirkung, stellte Arranz fest. Vor allem Ibiza mit über 2.200 Fällen pro 100.000 Einwohnern macht weiterhin Sorgen. Die Entwicklung auf Mallorca sei im Detail zu betrachten, denn nicht überall gingen die Zahlen gleichermaßen schnell zurück. "Die Hälfte der Gesundheitsdistrikte befindet sich in einem kontinuierlichen Rückgang, die andere Hälfte zeigt allerdings unregelmäßige Anzeichen einer Erholung", sagte Arranz. So wiesen die Gebiete von Camp Redó in Palma de Mallorca oder Santa Ponça, beides dicht besiedelte Gegenden, stabile Zahlen in den vergangenen Tagen auf, ein Rückgang sei nicht auszumachen.

Je niedriger die Zahlen lägen, desto weniger Schaden könne die britische Virus-Mutation anrichten, so Arranz. Diese Variante macht derzeit rund 10 Prozent der Fälle auf Mallorca aus, kann aber durch ihre schnelle Verbreitung schnell gefährlicher werden. Deshalb müssten die derzeitigen Beschränkungen auf den Inseln auch weiter aufrecht erhalten werden. Selbst wenn die Entwicklung in den kommenden Tagen deutlich günstiger würde, dürfe man die Restriktionen nur langsam aufheben, um nicht wieder einen exponentiellen Anstieg zu riskieren. Auch Gesundheitsministerin Patricia Gómez bat die Bevölkerung einmal mehr um Disziplin. "Das Gesundheitssystem ist am Limit, jeder für sich muss sich verantwortlich verhalten."

Über 3.000 Balearen-Bürger sind bereits immunisiert

Derweil schreitet die Impfkampagne langsam weiter voran. Gómez zog einen Monat nach der ersten Impfung auf den Inseln ein Fazit. Knapp 30.000 Dosen der Firma Pfizer-Biontech seien bisher auf den Inseln angekommen und 600 von Moderna. Rund 23.900 Dosen sind bisher verimpft worden. Bis Ende Januar bekommen die Bewohner und Angestellten der Seniorenresidenzen die zweite Dosis der Impfung verabreicht. Dazu wird das Gesundheitspersonal weiter geimpft. Die nächste Gruppe, die ab dem 8. Februar ihre Impfungen bekommt, sind die Pflegebedürftigen und ihre professionellen Pflegekräfte.

Angesichts der wöchentlich knapp 7.000 ankommenden Dosen werde es bis Ende März dauern, bis 60.000 Personen der empfindlichsten Risikogruppen immunisiert seien. Bislang sind 3.235 Personen auf den Balearen immunisiert, weil sie vor mehr als sieben Tagen ihre zweite Dosis verabreicht bekamen. Ab April soll dann die Geschwindigkeit der Impfungen an Fahrt aufnehmen, so dass bis Sommer alle Bewohner der Inseln geimpft sein können. Gómez sagte, die Balearen seien darauf vorbereitet, pro Woche knapp 80.000 Menschen zu impfen, sofern denn genügend Impfstoff vorliege. Sollte sich im Frühjahr die Versorgung mit Impfstoff massiv verbessern, könne man auf den Inseln große Impfzentren aufbauen, im Falle von Mallorca zwei in Palma, einen in Inca und einen in Manacor.

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