Bei einem Brand im Sporthafen von Can Picafort auf Mallorca, bei dem nach einer Explosion die Flammen auf mehrere Boote überschlugen, sind am Mittwochmorgen (10.3.) drei Personen verletzt worden. Ein 62-Jähriger wurde anscheinend bewusstlos aus dem Hafenbecken gerettet und mit schweren Verletztungen im Gesicht ins Krankenhaus Inca gebracht. Zwei weitere Männer im Alter von 22 Jahren, wurden vor Ort wegen Rauchvergiftungen behandelt. Das bestätigte die Notrufzentrale auf den Balearen am Mittwochmittag der MZ.

Einer am Nachmittag veröffentlichen Mitteilung des Hafenbetreibers zufolge brach das Feuer gegen 9.45 Uhr am Liegeplatz 161 des Anlegers E im Club Náutic Can Picafort aus. Der Brand entstand auf einem etwa sechs Meter langen Boot aus. Dem Hafenbetreiber zufolge handelte es sich um eines der typischen mallorquinischen Holzboote, der sogenannten "llaüts".

Die Brandursache blieb zunächst unbekannt. Angaben der Notrufzentrale zufolge kam es zu einer Explosion, bei der ein an Bord stehender Mann im Gesicht verletzt und ins Wasser geworfen wurde. Lokale Onlineportale berichteten darüber, dass der Mann möglicherweise dabei war, Treibstoff in den Tank zu füllen. Die Flammen breiteten sich aus und schlugen auf die Nachbarboote über. Eine dicke Rauchwolke war am blauen Himmel zu sehen.

Mitarbeiter des Yachthafens retteten den anscheinend vorübergehend bewusstlosen 62-Jährigen. Dieser trieb "mit dem Gesicht nach unten" im Wasser, heißt es in einer Pressemitteilung. Durch das "schnelle Handeln der Mitarbeiter" sei schlimmerer Schaden verhindert worden. Anschließend hätten die Mitarbeiter die brennenden Boote isoliert, damit sich das Feuer nicht weiter ausbreiten konnte. Diese Arbeiten seien durch Wind behindert worden. "Die Hafenarbeiter haben mit großer Eile und Koordination gearbetiet. Dennoch konnte man nicht verhindern, dass 19 Boote in Mitleidenschaft gezogen wurden, vier davon wurden komplett zerstört", heißt es in der Mitteilung. Die eintreffende Feuerwehr konzentrierte sich darafu, das Überschlagen auf noch weitere Boote zu verhindern.

Anschließend habe man versucht, die Schäden für die Umwelt zu begrenzen. "Die Maßnahmen bestanden darin, das Auslaufen von Diesel aus den beschädigten Schiffen zu verhindern", hieß es im Hafen.

In den sozialen Netzwerken waren schnell Videos des Brands zu sehen. Ein Twitter-User kritisierte den Hafenbetreiber für das Fehlen eines funktionierenden Einsatzprotokolls in solchen Fällen sowie geeignetes Material, um Brände schnell zu löschen. / tg