Die balearische Landesregierung will einem Großteil der Gastronomen auf Mallorca und den Nachbarinseln jeweils 800 Euro zahlen, damit sie ihre Lokale mit speziellen Luftfiltern ausstatten. Diese müssen in den kommenden Wochen installiert werden. Ab Dienstag (15.12.) ist es bereits Pflicht, ein CO2-Messgerät in Betrieb zu haben, dass die Reinheit der Luft misst. Damit soll das Corona-Ansteckungsrisiko gesenkt werden.

In einem Lokal dürfen nicht mehr als 800 Kohlendioxid-Partikel pro eine Million Partikel in der Luft sein. Wo dieser Maximalwert überschritten wird, müssen die Bar- oder Restaurantbesitzer ein Ventilationssystem einbauen. Kosten: zwischen 1.100 und 1.500 Euro.

Insgesamt stellt die Landesregierung 5 Millionen Euro zur Bezuschussung der Installation zur Verfügung. Damit sollen rund 6.000 Lokale Unterstützung bekommen, die weniger als 20 Mitarbeiter haben. Betreibt ein Unternehmer mehrere gastronomische Einrichtungen, so kann er für maximal vier davon die Subvention erhalten.

"Das ist unzureichend", so Alfonso Robledo, Vorsitzender des Gastronomenverbands CAEB am Donnerstag (10.12.) nach einem Treffen mit dem balearischen Arbeitsminister und Vertretern der Gewerkschaften UGT und CCOO. "Es fehlen noch immer angemessene wirtschaftliche Hilfen, die es uns ermöglichen, bis zum Saisonstart im neuen Jahr zu überleben", so Robledo weiter und nannte als Positivbeispiel erneut Deutschland. Dort bekommen die Gastronomen, die wegen des Lockdown-Light derzeit ihre Lokale geschlossen haben müssen, 75 Prozent des Umsatzes aus dem Vorjahreszeitraum.

Auch die verlängerte Ausgangssperre - sie beginnt nun bereits um 22 Uhrverlängerte Ausgangssperre - sei ein schwerer Schlag für den Sektor, zumal die Maßnahme ohne große Vorankündigung kam.

"Kein Kellner ist darauf vorbereitet, Polizei zu spielen. Wir appellieren an die Verantwortung eines jeden einzelnen, wir sind erwachsen und brauchen keinen Kellner, der dir sagt, dass du eine Maske tragen musst", betonte Eugenia Cusí, Vorsitzende des Restaurantverbands Pinem am Mittwoch (9.12.) im Gespräch mit der balearischen Ministerpräsidentin Francina Armengol. Diese hatte zuvor die Gastronomen dazu angehalten, die Einhaltung der Maskenpflicht in ihren Lokalen zu überwachen. /somo

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