Seit Mittwoch (12.4.) liegt die neue Gigayacht "Koru" von Amazon-Gründer und Multimilliardär Jeff Bezos nun in der Bucht von Palma. Das 127 Meter lange Schiff war erst Anfang des Monats in den Niederlanden vom Stapel gelaufen. Dass das luxuriöse Gefährt des Unternehmers, der für seine ausbeuterischen Arbeitsbedingungen bekannt ist, die erste Fahrt gleich nach Mallorca gemacht hat, dürfte kein Zufall sein.

Bezos besuchte vor rund vier Jahren schon einmal die Insel auf einer Yacht, allerdings war es damals nicht das eigene Schiff, sondern die "Rising Sun" des US-amerikanischen Film- und Musikmoguls David Geffen. Das 138 Meter lange Schiff ist ein häufiger Gast in den Gewässern Mallorcas. Zuletzt besuchte es die Insel mehrmals im vergangenen Jahr, wurde unter anderem am Lochfelsen Sa Foradada und in der Bucht von Palma gesehen. Welche, vermutlich weltbekannten Gäste an Bord waren, drang bei diesen Gelegenheiten nicht durch. Gemutmaßt wurde allerdings die Anwesenheit von hochrangigen US-Politikern.

Besuch der Insel mit zahlreichen Unternehmern

Bei seinem Besuch 2019 war Bezos nicht allein. Der damals frisch geschiedene Besitzer der "Washington Post" wurde neben Geffen von zahlreichen anderen Unternehmern begleitet, etwa dem Goldman Sachs-Bankier Lloyd Blankfein, dem Ölunternehmer John Hess, sowie Joshua Kushner. Letzterer ist der Schwager von Ivanka Trump. Die Reise, bei der die ganze Insel umrundet wurde, soll Bezos nachhaltig beeindruckt haben und könnte ein Indiz sein, warum er sein eigenes Schiff gleich nach Mallorca schickte. Ob er allerdings selbst an Bord ist, ist nicht gesichert.

Bei der "Koru" handelt es sich um die zweitlängste Segelyacht der Welt, nach der "Sailing Yacht A" des russischen Oligarchen Andrej Melnichenko, die 143 Meter lang ist. Allerdings sind die drei Masten der "Koru" 70 Meter hoch, was sie zur höchsten Segelyacht der Welt macht. Und was beim Bau in Rotterdam für ziemlichen Ärger sorgte.

Antrag, historische Brücke abzubauen

Denn der Unternehmer hatte einen Antrag gestellt, dass die denkmalgeschützte Koningshaven-Brücke teilweise abgebaut wird, damit sein neues Schiff aus der Werft hinausfahren kann. Die Anwohner der niederländischen Hafenstadt waren alles andere als amused von dieser Idee und kündigten an, faule Eier auf die Yacht zu werfen, sollte die Brücke abgebaut werden. Die Stadt verweigerte die Genehmigung. Die Werft zog daraufhin den Antrag zurück. Die Yacht musste daher ohne die Masten aus dem Hafen gefahren werden. Diese wurden später angebracht.

Über das Innendesign der dunkelblauen "Koru" ist wenig bekannt. Sie soll über einen riesigen Pool und einen Hubschrauberlandeplatz verfügen, was bei Yachten dieser Kategorie aber keine besonders exzentrische Ausstattung wäre. Deutlich ungewöhnlicher ist die Information, dass sie Platz für 18 Gäste bietet. Nach dem internationalen Seerecht sind nur bis zu zwölf Gäste erlaubt. 40 Crewmitglieder sollen dafür sorgen, dass es den Personen an nichts fehlt.

Begleityacht in Superyachtlänge

Damit es nicht so eng an Bord wird, hat Bezos nun angeblich eine 74 Meter lange Begleityacht in Auftrag gegeben. Die soll unter anderem die zahlreichen Wasserspielzeuge lagern, mit denen die "Koru" ausgestattet ist.